Familienmitglieder, Angehörige und Freunde haben am Freitag auf dem Friedhof in Seeshaupt Abschied von dem Filmemacher Peter Schamoni genommen. Mit einer würdevollen und ruhigen Trauerfeier erinnerten Weggefährten an den am 14. Juni nach schwerer Krankheit in München verstorbenen Regisseur.
Geschützt unter einem weißen Zeltdach hatten sich die Trauergäste vor der kleinen Friedhofskapelle versammelt. Den hellen Holzsarg schmückte ein Meer aus rosaroten und gelben Rosen, daneben ein großes Porträt des im Alter von 77 Jahren Verstorbenen.
"Das ist heute leider kein Film, sondern seine allerletzte Reise", verabschiedete sich Produzent Rob Houwer von dem gebürtigen Berliner Schamoni. Gemeinsam haben die beiden während ihrer mehr als ein halbes Jahrhundert andauernden Freundschaft zahlreiche Projekte realisiert, etwa über Max Ernst und Hundertwasser. Ein weiterer gemeinsamer Film über Max Beckmann war geplant. "Ein fantastischer Filmemacher geht, der viele cineastische Spuren hinterlässt", so Houwer.
Schamoni gehörte zu den Unterzeichnern des Oberhausener Manifests, erhielt 1973 eine Oscar-Nominierung sowie zahlreiche Filmpreise. 2009 wurde der Autor, Regisseur und Produzent mit dem Bayerischen Filmpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Eine besondere Freundschaft verband den Filmemacher mit dem Künstler Max Ernst. Und eine besondere Zuneigung verband Schamoni mit Seeshaupt. Hier besaß er seit mehreren Jahrzehnten ein Haus und hier hat er nun auch seine letzte Ruhestätte gefunden. Eine Skulptur von Max Ernst wird künftig am Grab Peter Schamonis stehen.