Seeshaupt:Ende gut, alles gut

Seeshaupt: Staatsstrasse 2063 Neueröffnung

Es kommt nicht alle Tage vor, dass eine Straße mit Blasmusik eingeweiht wird. Bei der neuen ST2063 ist jedoch die Kapelle Seeshaupt mit dabei.

(Foto: Nila Thiel)

Die sechs Millionen Euro teure Trasse bei Seeshaupt ist eröffnet

Von Astrid Becker, Seeshaupt

Es hat geraume Zeit gedauert, doch nun ist sie fertig: die neu gebaute, zwei Kilometer lange Staatsstraße 2063 nördlich von Seeshaupt. Am Dienstagnachmittag wurde die sechs Millionen Euro teure Strecke feierlich für den Verkehr freigegeben. Eine jahrelange Geschichte voller Höhen und Tiefen findet damit ein Ende.

Bereits in den neunziger Jahren hatte die Gemeinde die Verlegung der Staatsstraße beantragt. Hintergrund dafür war die viel zu niedrige Bahnunterführung von Bernried, die es zu umgehen galt. Genehmigt wurde das Vorhaben allerdings erst 2009, das Planfeststellungsverfahren ein Jahr später begonnen. Dass diese neue Straße, die Seeshaupt und Bernried verbindet, notwendig ist - daran hatte wohl kaum jemand Zweifel. Als aber im Ausbauplan des bayerischen Innenministeriums im Herbst 2011 plötzlich die Verlängerung dieser Strecke in Richtung Penzberg, die sogenannte "Westumfahrung Seeshaupt" auftauchte, war das Entrüsten groß. Vor allem Naturschützer befürchteten durch sie massive Beeinträchtigungen der wertvollen Landschaft rund um die Osterseen. Diese, so argumentierten die Gegner des Projekts, stünden in keinem Verhältnis zur Entlastung der Osterseen- und Seeseitenerstraße. Obendrein bringe es keine Verbesserung für das stärker frequentierte Dorfzentrum, meinten die Gegner. Vor zwei Jahren wurde die Trasse Richtung Penzberg schließlich mit nur einer Gegenstimme im Gemeinderat abgelehnt. Von ihr ist mittlerweile keine Rede mehr.

Mit dem Bau der neuen Straße, die Bernried im Norden mit der Staatsstraße 2064 zwischen Weilheim und Seehaupt im Süden durch einen ebenfalls errichteten Kreisverkehrs verbindet, wurde im Juni 2013 begonnen. Anders als die einst noch zusätzlich geplante Umgehungstrasse findet sie dem Vernehmen nach die rege Zustimmung der Bürger. Denn von ihr verspricht man sich vieles: Entlastung für die Anwohner von Seeseiten und Seeshaupt, mehr Aufenthaltsqualität für Erholungssuchende am Seeufer, weniger Umwege für größere Fahrzeuge und auch die Verbesserung der Verkehrssicherheit durch die übersichtlichere Streckenführung der neuen Straße.

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