Seefeld:Parkhaus für Fahrräder

"Je schöner die Anlage, umso weniger wird zerstört." Nach diesem Motto will der Seefelder Gemeinderat eine moderne "Fahrradabstellanlage" am Bahnhof Hechendorf errichten. Kostenpunkt: etwa 300.000 Euro.

Patrizia Steipe

Der Vorplatz des Bahnhofs Hechendorf nimmt Gestalt an, zumindest in der Vorstellung. Landschaftsarchitekt Clemens Fauth stellte dem Gemeinderat nun die überdachte "Fahrradabstellanlage" als Modell en Miniature vor. Insgesamt sollen in dem modernen Anbau, der im bewussten Kontrast zum historischen Bahngebäude stehen, 250 Fahrräder untergebracht werden. Kostenpunkt: rund 300.000 Euro.

Seefeld: Der geschlossene Kiosk am Hechendorfer Bahnhof. Bald soll in der Nähe eine moderne "Fahrradabstellanlage" entstehen.

Der geschlossene Kiosk am Hechendorfer Bahnhof. Bald soll in der Nähe eine moderne "Fahrradabstellanlage" entstehen.

(Foto: Sta)

Um möglichst viel Platz zu sparen, gibt es doppelstöckige Einstellmöglichkeiten auf zwei Ebenen. Dabei kann man auf der unteren Ebene sein Radl einfach in den Ständer schieben, ohne große Kraftanstrengung sollen auch die Fahrräder über eine Schiene auf der oberen Ebene geparkt werden können. "Am S-Bahnhof in Berg am Laim gibt es eine ähnliche Anlage", sagte Fauth.

Ein wenig skeptisch waren die Räte bezüglich der blauen Glasfenster, die die Anlage vor Wind und Wetter schützen soll. Sie befürchteten, dass die Gläser eingeschlagen werden könnten. Fauth versuchte die Einwände mit der Weisheit zu zerstreuen: "Je schöner die Anlage, umso weniger wird zerstört." Die Fenster seien außerdem von einer Kratzschutzfolie überzogen. Abends wird das Ganze mit LED-Energiesparleuchten erhellt. Auf dem Dach des Fahrradparkplatzes wird eine Fotovoltaikanlage installiert.

Im Zuge des Neubaus wird auch die Barrierefreiheit des Bahnhofareals verbessert. So soll ein erhöhter Bordstein beim Busparkplatz für ein leichteres Einsteigen in den Bus sorgen und ein überdachter Wartebereich die Fahrgäste vor Wind und Wetter schützen. Für Rollstuhlfahrer gibt es eine Rampe, Sehbehinderte können sich anhand speziell geriffelter Bodenplatten orientieren. Besonders angetan zeigten sich die Räte von der Idee, bei der Fahrradparkhalle eine Ladestation für Elektroräder und -roller auf Mietbasis anzulegen.

Um die Fahrzeuge vor Diebstahl zu sichern, könnten diese in einem abgesperrten Abteil abgestellt werden, das Kunden mit einer Extra-Chipkarte öffnen können. "Das ist eine wegweisende Idee", fand Ernst Deiringer (SPD).

Den Antrag einer Herrschinger Firma stellte das Gremium allerdings aus Kostengründen zurück. In einem ersten Bauschritt soll die Fahrrad-Anlage mit Photovoltaik auf dem Dach verwirklicht werden. Mit dem Bau kann voraussichtlich in den Sommerferien begonnen werden.

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