Seefeld:Ländliches Unbehagen

Landwirt Ludwig Dosch will seinen Betrieb in Hechendorf erweitern

Von Christine Setzwein, Seefeld

Ludwig Dosch ist noch einer der letzten Landwirte im Seefelder Ortsteil Hechendorf. Sein Betrieb soll auch unbedingt bleiben, um den dörflichen Charakter zu erhalten - da war sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag einig. Trotzdem herrschte etwas Unbehagen über das Vorhaben, auf dem Hofgelände den bestehenden Legehennenstall zu vergrößern und eine neue Maschinenhalle zu bauen. Die Erweiterungen und Umstrukturierungen sind nach Auskunft des Landwirts Doschs notwendig, um den Betrieb langfristig zu sichern und ihn nachhaltig und wirtschaftlich führen zu können. Den Gemeinderäten geht es vor allem um die zu erwartenden Geruchsimmissionen. Schräg gegenüber der Landwirtschaft entsteht das neue Einheimischenmodell, für das der Gemeinderat in der selben Sitzung den Bebauungsplan "Spitzstraße" abgesegnet hat. Immerhin will der Landwirt die Zahl der Legehennen von 1000 auf 2000 vergrößern.

Martin Dameris (SPD) kritisierte, dass sich die Geruchsprognose - alle Richtwerte würden eingehalten - auf ein Gutachten aus dem Jahr 2004 beziehe. "Das ist nicht in Ordnung und eher fragwürdig." Dagegen befand Robert Benoist (Grüne): "Der Bauer war zuerst da und darf in seinem Bestand nicht gefährdet werden." Gleichwohl könne er nicht glauben, "dass 2000 Hühner weniger stinken als 1000". Johanna Senft (BVS) meinte, dass hier zwei Dinge vermischt würden: Die Emissionen kämen doch wohl eher vom Bullenstall und nicht von den Hühnern. "Die Bullen kommen weg", will Oswald Gasser (FDP) erfahren haben.

Damit der Landwirt an- und umbauen kann, ist eine Änderung des Bebauungsplans "Am Oberfeld" nötig. Die Verwaltung soll das Verfahren vorbereiten, beschloss der Gemeinderat einstimmig.

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