Schwerer Unfall:S-Bahn erfasst junge Frau bei Gauting

Eine 31-Jährige wurde in der Silvesternacht von einem Zug schwer verletzt - nicht der einzige Unfall im Landkreis.

Armin Greune

Zwei schwere Unfälle und zahlreiche Sachbeschädigungen haben Polizei und Rettungskräfte in der Silvesternacht auf Trab gehalten. Eine 31-Jährige wurde bei Königswiesen von einer S-Bahn erfasst und musste mit zahlreichen Frakturen ins Klinikum Großhadern gefahren werden. In Tutzing wurde ein Jugendlicher von einer Feuerwerksrakete schwer verletzt.

Wetter beeinträchtigt Bahnverkehr

Wetter beeinträchtigt Bahnverkehr Schnee umhüllt am Freitag (24.12.2010) die Bahngleise auf der Strecke zwischen dem niedersächsischen Uelzen und Lüneburg. Die Strecke musste vorübergehend wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. Foto: Philipp Schulze dpa/lni +++(c) dpa - Bildfunk+++

(Foto: dpa)

Der 17-Jährige hatte mit Freunden auf der Straße Am Höhenberg gefeiert, als ihn kurz nach Mitternacht plötzlich eine Silvesterrakete voll im Gesicht traf. Der Tutzinger verlor dabei mehrere Zähne und zog sich schwere Verletzungen an Lippen und Mund zu, er musste zur stationären Behandlung ins Tutzinger Krankenhaus.

Wie die Polizei ermittelte, war wohl nach dem Anzünden der Zündschnur die für den Start verwendete Flasche umgefallen. Das Geschoss flog horizontal 30 Meter weit, bis es den Jugendlichen traf. Wer aus dem etwa zehnköpfigen Freundeskreis die Rakete gezündet hat, ist bislang noch nicht geklärt.

Gegen 1.15 Uhr wurden die Rettungskräfte alarmiert, weil ein S-Bahn-Fahrer einen Personenunfall bei Königswiesen gemeldet hatte. Rund 45 Sanitäter und Feuerwehrleute aus Unterbrunn. Gauting, Leutstetten und Stockdorf suchten die Gleise zwischen Mühltal und Gauting ab - schließlich konnte die Schwerverletzte 800 Meter hinter dem gestoppten Zug entdeckt werden.

Die 31-jährige Münchnerin war seitlich von der S-Bahn erfasst worden und erlitt dabei Frakturen am Arm, Becken und Fuß. Sie musste mehrere hundert Meter weit zum Rettungswagen getragen werden, Lebensgefahr bestand nicht. Wie ein Sprecher der Bundespolizei berichtet, war die Frau zu Fuß entlang der Gleise in Richtung Gauting unterwegs, als sich von hinten die S6 näherte.

Offenbar wurde sie vom Sog hinter dem ersten Zugwaggon erfasst, der Fahrer bemerkte den Aufprall und leitetet sofort eine Notbremsung ein. Die rund 50 Fahrgäste kamen dabei nicht zu Schaden, der Zugführer erlitt einen Schock und musste abgelöst werden. Die Bahnstrecke war länger als eine Stunde in beiden Richtungen gesperrt.

Zu einem Brandeinsatz in Oberpfaffenhofen musste die Feuerwehr in der Silvesternacht ausrücken: In einem Bau an der Münchner Straße hatte sich starker Rauch entwickelt und eine Zwischendecke Feuer gefangen. Die Flammen waren freilich nicht durch einen Feuerwerkskörper ausgelöst worden, sondern in einem Elektrogerät entstanden. Dass es heuer im Landkreis Starnberg zu keinen von Böller oder Raketen verursachten Bränden kam, führt Kreisbrandrat Markus Reichart auf die geschlossene Schneedecke zurück.

Schwere Unfälle ereigneten sich hingegen im Raum München, bei denen zwei Menschen starben und mehrere verletzt wurden. Eines der Todesopfer ist ein 64-jähriger Münchner, der an einer Silvesterfeier in der Ungererstraße teilnahm und beim Photographieren des Feuerwerks durch ein Dachfenster brach. Ebenfalls tödlich endete ein Unfall in Gaißach südlich von BadTölz.

Dort ist ein 33-Jähriger bei der Explosion eines von ihm selbst gebauten Feuerwerkskörpers ums Leben gekommen. Der Lenggrieser hatte fünf Rohre senkrecht auf eine Metallplatte geschweißt und sie mit Treibladungen gefüllt.

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