Schul-Jubiläum:Großer Empfang

Gauting Gymnasium Festakt

Gute Unterhaltung: Zum Festakt zur 50-Jahr-Feier des Gautinger Gymnasiums kamen (v. l.) die ehemalige Schülerin und Stargeigerin Julia Fischer, die Landtagsabgeordnete Ute Eiling-Hütig und der Ministerialbeauftragte Stephan Zahlhaas. Sie wurden begrüßt von Direktorin Sylke Wischnevsky.

(Foto: Georgine Treybal)

Das Gautinger Otto-von-Taube-Gymnasium feiert seinen 50. Geburtstag. Zu den Gästen gehören Kultusminister Ludwig Spaenle und Stargeigerin Julia Fischer

Von Blanche Mamer, Gauting

Ein orangefarbenes Banner über dem Eingang des Otto-von-Taube-Gymnasiums weist auf die 50-Jahr-Feier hin. Zwei Wochen stehen ganz im Fokus dieses Jubiläums. Für den Festakt ist der Freitag reserviert. Am Haupteingang erwarten Schüler der Unterstufe in weißen Hemden die Gäste. Jeder wird mit Handschlag begrüßt und zum reservierten Platz in der Aula geleitet. Die Feier ist bestens organisiert, alles klappt wie am Schnürchen. Schließlich ist hoher Besuch angesagt, neben Kultusminister Ludwig Spaenle, die Stargeigerin Julia Fischer, "unsere große Alumna, die uns heute ihre Musik schenkt", wie Direktorin Sylke Wischnevsky sagt.

Die Gäste begrüßen einander und plaudern, während auf der Bühne die Bigband auf ihren Einsatz wartet. Eine kleine, aber wichtige Aufmerksamkeit an diesem sehr heißen Vormittag: Neben der Festschrift in Form eines Booklets mit 50 Postkarten steht für jeden der etwa 200 Gäste eine Wasserflasche bereit.

Der scheidende Bigband-Leiter Rupert Wierer darf die Feier mit seiner Formation eröffnen, mit dem nicht ganz leichten Stück "A Heftie Dose of Basie", es ist ein schöner Auftakt. Direktorin Wischnevsky lässt es sich nicht nehmen, die wichtigsten Gäste persönlich zu begrüßen und geht dann in einer kurzen Rede auf die Erfolge der vergangenen Jahre ein. Im Gautinger Gymnasium sei Schulentwicklung groß geschrieben worden, von Anfang an, seit seiner Gründung 1967, besonders aber seit der Jahrtausendwende. Wischnevsky ist nicht wenig stolz auf das, was sie erreicht hat und was die gute Positionierung des Gautinger Gymnasiums ausmacht, wie die Förderklasse für Hochbegabte und die konsequente individuelle Förderung in den Regelklassen. Weitere Impulse kamen durch die Kooperation mit der Technischen Universität München, dem das TUM-Kolleg und 2016 durch die Qualifizierung zum Kompetenzzentrum. Als nächstes werde sich die Schule nun zusammen mit den Grundschulen, an der Bundesinitiative zur Begabtenförderung an Grundschulen beteiligen. Mit dem Simon & Garfunkel-Ohrwurm "Bridge over troubled water" bringt der Kammerchor der Schule den Kultusminister dazu, das unruhige Wasser mit dem Leben zu vergleichen. Über die historische Entwicklung des Gautinger Gymnasiums geht er über zu einer Geburtstagseloge. Als beispielhaft bezeichnet der Minister das Engagement der Schule für ganzheitliche Bildung, lobt die innovativen Konzepte, die vielfältigen Angebote. "Reines Fachwissen ist heute nicht mehr der Kern, vielmehr geht es um die Persönlichkeitsentwicklung und das Vermitteln von Kompetenzen", sagt er. Der Umgang mit Naturwissenschaften und mathematischen Fächern, das Hineingehen in Sprachen, die Entwicklung des kreativen Potenzials - all das gelinge hervorragend, allerdings noch besser mit mehr Zeit.

Womit er bei der Wiedereinführung des G9 ist, einer Entscheidung, mit der Bayern weiter sei als andere Bundesländer. Der Umstieg von acht auf neun Jahre Gymnasium müsse indes auch finanziert werden, worüber die Sachaufwandsträger nicht immer erfreut seien. Das Kammerorchester mit der Solistin Amanda Zhu spielt Antonio Vivaldis "Der Frühling" und bringt Schwung in die Veranstaltung.

Bürgermeisterin Brigitte Kössinger spricht der Schule ebenfalls viel Lob aus, schließlich ist sie Mutter von drei Absolventen des OvTG. Sie weist aber auch darauf hin, dass die Gemeinde sich sehr engagiert und viel Geld in die neueste Technik investiert und auch außergewöhnliche Projekte unterstützt hat. Sie hält ihr Grußwort kurz, die Erwartung steigt, einige Gäste greifen zu ihrer Wasserflasche. Denn nun steht der Höhepunkt der Feier an: Julia Fischer und ihr Bruder Victor Fischer am Klavier mit der "Introduction et Rondo Capriccioso" von Camille Saint-Saëns. Nach dem ruhigen Einstig steigert sich der Rhythmus; die Zuhörer spüren die Lust, die Freude und Begeisterung in der Musik und danken der Geigerin mit frenetischem Applaus. Nach diesem Geschenk für die Herzen steht das materielle Geschenk noch aus. Holger Engelmann, Vorsitzender des Webasto-Vorstands, überreicht einen Scheck in Höhe von 50 000 Euro, zur freien Verfügung der Schule. Zum Schluss spielt die Bigband noch "Down to the Nightclub".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: