Schondorf:Technischer Defekt scheidet aus

Die Polizei ermittelt nach einem Unfall in Schondorf wegen Gefährdung des Bahnverkehrs.

Christiane Bracht

- Menschliches Versagen ist wohl die Ursache für das Zugunglück in Schondorf am Freitag. Sowohl die Gleise als auch die entgleiste Bahn selbst sind vor dem Unfall in einwandfreiem Zustand gewesen. Das hat die Bundespolizei jetzt nach eingehenden Untersuchungen mitgeteilt. Es habe auch niemand etwas auf die Gleise geworfen, das dann dazu geführt hat, dass der Nahverkehrszug morgens um 6.15 Uhr aus den Gleisen sprang, versichert Pressesprecher Rainer Scharf auf Anfrage der SZ. Der Zug aus Schongau fuhr mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 Stundenkilometern auf den Bahnhof Schondorf zu. 250 Meter vor dem Bahnsteig auf einer Weiche kam der vordere Teil der 41 Meter langen Triebfahrzeugs von den Gleisen ab und blieb im Schotterbett liegen. Es dauerte bis zum Mittag, bis der Zug wieder auf den Gleisen stand. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand. Der Schaden ist aber hoch. Die Polizei spricht von rund 380 000 Euro. Der größte Schaden (300 000 Euro) entstand an Gleis und Weiche.

Die Polizei ermittelt nun wegen Gefährdung des Bahnverkehrs. In Schondorf ist ein Fahrdienstleiter dafür verantwortlich, rechtzeitig Schranken herunterzulassen, wenn ein Zug kommt, sowie Signale und Weichen zu stellen. Ob dieser zu spät gehandelt haben könnte, wird nun geprüft. Auf Gefährdung des Bahnverkehrs steht eine Geld- oder eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren.

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