Schondorf:Schondorfer Sparhaushalt

Gemeinde stellt wegen hoher Schulden Projekte zurück

Von armin greune, Schondorf

Der Haushalt der Gemeinde steht heuer im Zeichen einer rigorosen Sparpolitik. Angesichts eines Schuldenstands von mehr als sieben Millionen Euro ist es erklärtes Ziel des Gemeinderats, weitere Kreditaufnahmen zu vermeiden. Allerdings sollen die Rücklagen von derzeit 1,13 Millionen Euro bis auf das gesetzliche Mindestmaß aufgebraucht werden. Notfalls will Schondorf ans Eingemachte gehen: Um den Etat auszugleichen, könnte es nötig werden, ein Baugrundstück für 500 000 Euro zu verkaufen - dafür wurde eine Fläche am westlichen Ortsrand an der Blombergstraße ins Auge gefasst. Vom Landkreis erhofft man sich 400 000 Euro für ein Teilareal des Prix-Geländes, das für den Bau der neuen Dreifachturnhalle benötigt wird. Das vormalige Industrieareal ist auch der Hauptgrund, warum Schondorf nun kleine Brötchen backen muss: 4,2 Millionen Euro hat die Gemeinde 2014 größtenteils auf Pump in das künftige Wohngebiet investiert, 2015 ließ der Umbau der Bushalle zum Feuerwehrhaus den Schuldenberg nochmals um eine Million ansteigen. Der Rest der Schulden datiert aus den Jahren bis 2013, als sich die Verbindlichkeiten wegen umfangreicher Grundstücksankäufe und Bauvorhaben in der Ortsmitte auf 3,25 Millionen Euro beliefen.

Bis sich mit Grundstücksverkäufen im Prix-Gelände die Lage ändert, hält sich die Kommune mit Investitionen zurück: So umfasst der Vermögenshaushalt 2016 lediglich 2,77 Millionen Euro. Der größte einzelne Ausgabeposten betrifft wiederum das künftige Wohnquartier: Für den Rückbau der Hallen und die Entsorgung von Altlasten sind 555 000 Euro eingeplant. Ursprünglich waren auch noch fast 450 000 Euro für die Planung vorgesehen, die der Gemeinderat aber erst einmal hinten anstellte. Für die Bahnhofsstraße sind noch 200 000, für das Feuerwehrhaus 300 000 Euro an Restkosten fällig, die Breitband-Internetversorgung schlägt mit 158 000 Euro im Vermögenshaushalt zu Buche. Dem Rotstift fiel auch der Sozialwohnungsbau zum Opfer, für den man zunächst drei Millionen Euro angesetzt hatte: Stattdessen werden 2016 nur 40 000 Euro Planungskosten einkalkuliert. Nach intensiver Debatte verabschiedete der Gemeinderat den Haushalt einstimmig.

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