Reden wir über:Schüler lotsen in Gauting

Schulweghelferin Elizabeth D'Elsa; Schulweghelferin D'Elsa

Elisabeth d'Elsa initiierte vor 29 Jahren den Schulweghelferdienst und organisierteihn über mehrere Jahre.

(Foto: Franz X. Fuchs)

Elisabeth d'Elsa ist nach langer Pause wieder im Einsatz

Interview von Blanche Mamer, Gauting

Ob Regen, Schneetreiben oder klirrende Kälte, sie stehen in der Früh an neuralgischen Kreuzungen in der Nähe der Schulen und helfen den Kindern sicher über die Straße. Schulweghelfer zu sein, ist ein Ehrenamt, das viele Mütter und Väter gern übernehmen. Doch ohne die Älteren, die keine Kinder haben oder deren Kinder bereits erwachsen sind, hätte sie Schwierigkeiten, alle Übergänge an den beiden Gautinger Grundschulen zu besetzen, sagt Koordinatorin Franziska Lohe. Eine von ihnen ist Elizabeth d'Elsa, die vor 29 Jahren den Schulweghelferdienst initiierte und über mehrere Jahre organisierte. Seit 2014 ist sie wieder im Einsatz (Foto: Fuchs). Inzwischen sind alle Posten besetzt, sagt Lohe, doch sie könnte noch einige Springer brauchen, die kurzfristig bei einem Notfall zur Verfügung stehen.

SZ: Frau d'Elsa, Sie haben den Schulweghelferdienst ins Leben gerufen und sind jetzt wieder dabei. Was hat Sie dazu bewogen?

Mein Mann und ich haben im vergangenen Herbst den Aufruf gehört, dass dringend Schülerlotsen gebraucht werden. Unsere Kinder sind erwachsen, doch wir haben dann beschlossen, wieder anzufangen. Mein Mann steht in der Früh am Pippinplatz, ich bin donnerstags bei Unterrichtsende am Übergang von der Schule zum Bahnhof. Was uns veranlasst hat - es ist eine wichtige Sache, der Verkehr ist viel stärker geworden und die Gefahren auch.

Warum die lange Pause?

Ich habe 1989 begonnen und acht Jahre später, als alles gut lief und meine drei Kinder im Gymnasium waren, aufgehört. Zuerst standen wir nur am Kriegerdenkmal, dann kamen weitere Übergänge dazu. Immer mehr Freiwillige waren bereit mitzumachen, sodass ich die Organisation mit gutem Gewissen abgeben konnte. Ich fand das notwendig. Denn ich konnte wieder andere Sachen machen.

Sie waren immer ehrenamtlich engagiert und haben in Gauting einiges in Bewegung gesetzt.

Meinen Sie den Hospizhelferdienst? Ja, ich habe 1998 die Hospizhelfer- Ausbildung mit angestoßen und den Verein mitaufgebaut.

Zurück zur Straße, was hat sich geändert?

Die Autofahrer sind rücksichtloser geworden. Es gibt Situationen, die sind unglaublich. Am Bahnhof herrscht, auch wegen der Baustelle, an manchen Tagen das totale Chaos. Obwohl ich mit meiner Kelle auf der Straße stehe, fahren Autos links und rechts an mir vorbei auf den Parkplatz. Auch Mütter, die ihre Kinder abholen wollen. Ebenso manche Radfahrer. Ich muss sagen, die Kinder haben oft weit mehr Disziplin als die Erwachsenen.

Und was gefällt Ihnen an der Schulweghilfe?

Es ist für die Kinder so wichtig, dass sie unversehrt zur Schule kommen. Und es ist schön, wenn sie mir trauen und mich begrüßen.

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