Reden wir über:Die Zukunft der Senioreninitiative

Krailling Waltraud Asam

Waltraud Asam war Gemeinderätin und gründete vor 26 Jahren die Kraillinger Senioreninitiative.

(Foto: Nila Thiel)

Gründungsmitglied Waltraud Asam gibt ihren Vorsitz in Krailling ab

Interview Von Carolin Fries

Vor 26 Jahren hat Waltraud Asam () die Kraillinger Senioreninitiative gegründet. Bei der Mitgliederversammlung am 9. Oktober will die 87-Jährige, die sich viele Jahre auch als Gemeinderätin engagiert hat, den Vorsitz nun abgeben. Ein Gespräch über das Älterwerden in Krailling.

SZ: Warum haben Sie damals die Senioreninitiative gegründet?

Waltraud Asam: Ich habe damals gemerkt, dass sich die Bevölkerungsstruktur im Ort verändert hat. Viele junge Familien waren in den 60er- und 70er-Jahren hierher gezogen, die Kinder waren noch klein. Anfang der 90er-Jahre waren viele Kinder schon aus dem Haus, es gab viele ältere Menschen, auch alleinstehende, die plötzlich Zeit hatten. Es gab aber kaum Angebote.

Diese Zeit wollte die Initiative füllen?

Wir haben in der Satzung zweierlei Ziele verankert. Zum einen wollten wir vielfältige und hochwertige kulturelle Angebote machen. Inzwischen gibt es jedes Jahr etwa 24 Veranstaltungen im Jahr, von Konzertbesuchen über Vorträge bis hin zu Firmenbesichtigungen. Zum anderen war es immer unsere Absicht, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.

Ist das gelungen?

Ich denke schon. Wir haben immer mehr Mitglieder gewonnen, die Veranstaltungen werden sehr gut angenommen, obwohl es längst diverse Angebote für Senioren gibt. In Krailling leben einfach sehr viele über 80-Jährige, junge Familien finden kaum einen Platz, sich hier anzusiedeln. Das darf man nicht nur negativ sehen: Viele Senioren engagieren sich ehrenamtlich.

Hat die Initiative auch einen politischen Auftrag, die Interessen der älteren Generation zu vertreten?

Ja, wobei wir konfessionell und parteipolitisch neutral sind. Sehr schade ist, dass die Gemeinde bislang keinen Seniorenbeirat genehmigt hat. Das verstehe ich nicht, es gäbe so viel zu tun. Etwa Nachbesserungen bei den Busverbindungen einzufordern oder mehr Sitzbänke im Ort aufzustellen.

Wenn Sie nun nach so vielen Jahren das Zepter abgeben: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Senioreninitiative?

Einen Bürgertreff! Das Hubertushaus ist zu weit am Ortsrand, das mag für Jugendliche passen. Wir bräuchten einen Raum im Zentrum mit 100 Plätzen, um auch mal am Wochenende eine Veranstaltung anbieten zu können oder einen Spielenachmittag. Das wäre mein großer Wunsch.

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