Protestaktion vor dem Landratsamt:Atomalarm in Starnberg

Lautstarker Appell an die Politik: "Schlagen Sie mit uns Atomalarm!" Etwa 70 Menschen haben vor dem Starnberger Landratsamt gegen Atomkraft demonstriert.

Mit Rasseln, Trommeln, Trompeten, einer Vuvuzela und Töpfen bewehrt, versammelten sich am Montagnachmittag rund 70 Menschen vor dem Starnberger Landratsamt. Sie protestierten lautstark gegen die Laufzeitverlängerung von Atomreaktoren. Die Demonstranten waren dem Aufruf der Organisation "Campact" gefolgt.

Protestaktion vor dem Landratsamt: Alarm schlagen gegen Atomkraft: Landrat Karl Roth nimmt die Protestnote der Demonstranten vor dem Landratsamt entgegen.

Alarm schlagen gegen Atomkraft: Landrat Karl Roth nimmt die Protestnote der Demonstranten vor dem Landratsamt entgegen.

(Foto: Georgine Treybal)

Mit diesen bundesweiten Aktionen will Campact auf FDP und CDU/CSU Druck ausüben, um die Atomkraftwerke sofort vom Netz zu nehmen. Gerhild Schenck-Heuck, die Initiatorin des Protests in Starnberg, hielt einen kleinen Vortrag, in dem sie an vergangene Katastrophen wie Tschernobyl sowie an das Endlager Asse II erinnerte. Sie ist überzeugt, dass die Atomkraft bis 2020 komplett durch regenerative Energien ersetzt werden könne. Ihr Appell an die Politiker: "Schlagen Sie mit uns über alle Parteigrenzen hinweg Atomalarm!"

Da Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger nicht anwesend war, nahmen Landrat Karl Roth (CSU) und Sigrid Friedl-Lausenmeyer ( FDP) die Protestnote entgegen. Sie versprachen, die Erklärung der Atomgegner an die Justizministerin weiterzureichen. Roth begrüßte die Aktion von Campact. "Man muss die Reaktoren so schnell wie möglich abbauen. Je mehr Druck kommt, je mehr Leute aufstehen, desto besser." Und auch Friedl-Lausenmeyer zeigte Sympathie für die Demonstranten. Allerdings erklärte Roth pragmatisch: "Man muss erst mit alternativen Energien nachrüsten, bevor ein Abschalten der Reaktoren möglich ist." Die Demonstration am Montag war erst der Anfang der Aktionen von Campact. 150.000 Menschen haben sich bundesweit in Unterschriftslisten eingetragen. "Der Atomalarm soll über den Sommer noch lauter werden", kündigt Schenck-Heuck an.

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