Protest:Eltern planen Bürgerbegehren

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Beiräte der drei Grundschulen fordern Rückkehr zu Schulbussen

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Den Elternbeiräten der drei Starnberger Grundschulen in Söcking, Starnberg und am Schlossberg reicht es jetzt. Sie streben ein Bürgerbegehren zur Wiedereinführung der Schulbusse an. Wie Marcus Fohrmann, der Elternbeiratsvorsitzende der Söckinger Grundschule, per Pressemitteilung informierte, startet in dieser Woche eine Unterschriftensammlung. Dies sei ein deutliches Zeichen, wenn die drei betroffenen Grundschulen dies so einheitlich sehen und gemeinsam dafür Unterschriften sammeln, so Fohrmann. Kommen genügend Unterschriften zusammen, soll es einen Bürgerentscheid geben. Die Frage hat Fohrmann auch schon formuliert: "Sind Sie dafür, dass der Schulbusbetrieb für die Grundschüler (1. bis 4. Klasse) wieder eingeführt wird?"

Die Eltern haben per Mängelliste die Probleme festgehalten. So fielen wiederholt Busse komplett aus; Fahrer hielten trotz Aufforderung durch die Schulwegbegleitung (mit Warnweste) nicht an, da Verspätungen im Fahrplan aufgeholt werden mussten; es erfolgte auch keine Benachrichtigung der Eltern, die nach einer Stunde begannen, ihre Kinder zu suchen. Gravierend aus Sicht der Eltern auch: Die Schulwegbegleitung musste regelmäßig Kinder alleine an der Straße lassen, um die nächste Gruppe zu holen. Ein weiterer Vorfall wird auch noch genannt: Auf der Landstraße von Perchting Richtung Starnberg sei auf den Bus ein Auto aufgefahren. "Der Halt ist eine ungesicherte Haltestelle des ÖPNV-Busses, die weit in den Bereich der Landstraße hinein reicht. Dies löste einen großen Einsatz der umliegenden Feuerwehren und Rettungskräfte aus", schreibt Fohrmann. Er weist auch darauf hin, dass die von der Stadt beauftragte Umfrage zur Schulwegsicherheit an den Grundschulen unter den betroffenen Eltern ergab, dass seit der Umstellung auf den ÖPNV erhebliche Sicherheitsbedenken gesehen werden und eine hohe Unzufriedenheit bestehe.

Im Januar 2016 wurde der Schulbusbetrieb für die Grundschulen durch den ÖPNV ersetzt, obwohl die Eltern dagegen protestierten. Ihr Vorwurf an die Starnberger Bürgermeisterin Eva John: Die Busse fahren weder zu Schulzeiten noch direkt zur Grundschule. Grundschüler warten bis zu einer Stunde auf den Bus oder stehen teilweise unbeaufsichtigt an Hauptverkehrsstraßen. "Für die Schulwegsicherheit von Erst- und Zweitklässlern ein nicht hinnehmbarer Zustand", betonen die Elternbeiräte der drei Grundschulen. Aus den Protesten hat sich nun ein Politikum entwickelt.

© SZ vom 22.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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