Pöckinger Faschingsclub:Verhaltende Stimmung beim Krönungsball

Der Pöckinger Faschingsclub hat in Feldafing die Saison eröffnet. Wo künftig die Bälle der Narren über die Bühne gehen, ist noch unklar.

Sylvia Böhm-Haimerl

Pöcking/Feldafing - Mit einem jungen, fetzigen Programm ist der Pöckinger Faschingsclub (PFC) am Samstag in die Fünfte Jahreszeit gestartet. Auf dem Krönungsball in der Feldafinger Fernmeldeschule zeigten die Tollitäten Daniel I. (Daniel Schober) und Helena I. (Helena Erhard) sowie das Kinderprinzenpaar Martin II. (Martin Zech) und Verena I. (Verena Woitha) professionelle Darbietungen. Die Shows der drei Garden wurden von den 200 Gästen mit tosendem Applaus belohnt.

Pöckinger Faschingsclub: Die Tanzeinlage des neuen Prinzenpaars Daniel Schober und Helena Erhard.

Die Tanzeinlage des neuen Prinzenpaars Daniel Schober und Helena Erhard.

(Foto: Franz-Xaver Fuchs)

Ab sofort herrscht Narrenfreiheit in Pöcking. Traditionsgemäß wurde Bürgermeister Rainer Schnitzler entmachtet. Bis zum Ende der langen Faschingssaison am 8. März werden der temperamentvolle Prinz Martin, der den Beinamen "Feuersturm" trägt, und seine charmante Prinzessen Verena "Wirbelwind" das Zepter über Kindergarten und Schule schwingen. Den Rathausschlüssel übergab Schnitzler an Daniel und dessen schöne Helena. "Sie werden als waschechte Pöckinger hoffentlich sparsam mit den Finanzen umgehen", mahnte er. In der Tat sind die Tollitäten keine Unbekannten in Pöcking. Prinz Daniel stand bereits vor 13 Jahren als Kinderprinz auf der Bühne. Und Prinzessin Helena gab es sogar als doppeltes Lottchen. Ihre Zwillingsschwester tanzt in der Garde mit, so dass sich mancher Ballbesucher fragte, wie die Prinzessin so schnell ihre Kleider wechseln konnte.

Die Choreographie für die Show unter dem Motto "36. Avenue, east" trug eindeutig die Handschrift von Trainer Maxi Schmid. Weil er berufsbedingt fehlte, hat Co-Trainerin Katharina Daenell dem Prinzenpaar nebst Showtanzgruppe "Dancing Mania" den letzten Schliff gegeben. Was zunächst als romantischer Tanz begann, steigerte sich schnell zu einem modernen Showtanz mit Hip- Hop-Einlagen. Doch auch die Kleinsten und die Jugendgarde standen mit ihren Darbietungen ihren Vorbildern in nichts nach. Erster Höhepunkt war der Auftritt der 19-köpfigen Kindergarde, den Trainerin Steffi Lörke anmoderierte. Unter dem Motto "Mensch Mama" boten sie in hellblauen Perücken und bunten Glitzerkleidchen eine beeindruckende Show. Dass viele Köche noch lange nicht den Brei verderben, bewiesen Franziska Curth, Nicola Heinzl und Sharon Bernhart als Trainerinnen der Jugendgarde "Mini Mania". Unter dem Motto "Enjoy your live and change the world" boten sie einen professionellen Auftritt zu wummernden Hip-Hop-Bässen.

Auf der Bühne war Party angesagt, hinter den Kulissen herrschte etwas verhaltene Stimmung. In Ermangelung eines geeigneten Saals für ihre Bälle hatten die Narren vor mehr als 30 Jahren Unterschlupf in der Kaserne gefunden. Was damals als Notlösung begann, wurde zur Dauereinrichtung. Noch heute finden die Bälle in der Maxhofkaserne oder in der Fernmeldeschule Feldafing statt. Wenngleich sich die Bundeswehr als verlässlicher Partner erweisen hat, ist die Organisation der Faschingsbälle in der Kaserne eine logistische Meisterleistung. Die nüchterne Bundeswehrkantine muss jedes Mal aufwendig dekoriert werden, die Wege für das Servicepersonal sind sehr weit. Darüber hinaus müssen die jeweiligen Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Präsident Horst Curth verhehlte am Rande der Veranstaltung nicht, dass die Standortfrage für das kommende Jahr noch offen ist. Auch Bürgermeister Rainer Schnitzler stellte fest, es werde allmählich Zeit, dass Pöcking einen Bürgersaal baut.

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