Pöcking:Schmankerlfest fällt aus

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Faschingsgesellschaft reagiert auf Besucherschwund

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Beim Schmankerlfest im Sommer verzeichnet die Pöckinger Faschingsgesellschaft (PFC) seit Jahren einen starken Besucherrückgang. Wie die Präsidentin Stephanie Lörke bei der Jahresversammlung am Montag berichtete, bleiben die knapp 130 Vereinsmitglieder bei der in Zusammenarbeit mit der Metzgerei Lutz organisierten Veranstaltung mittlerweile weitgehend unter sich. Daher fällt die Veranstaltung in diesem Jahr aus. "Wir wollen sie nicht ersatzlos streichen", beteuerte die PFC-Chefin, aber mit dem bestehenden Konzept habe man keine Gäste mehr anlocken können. Im nächsten Jahr werde man das Schmankerlfest wieder anbieten, aber mit einem neuen Konzept.

Auch Akteure für die Faschingsfeiern zu finden, ist mittlerweile schwierig. Diesmal können die Pöckinger Narren der nächsten Saison entspannt entgegenblicken. Sichtlich erleichtert gab Lörke in der Versammlung bekannt, dass es sowohl Kandidaten für das Erwachsenen-, als auch für das Kinderprinzenpaar gibt. "Nach zwei Zitterpartien ist die Freude groß", sagte sie. Der PFC stellt traditionell zum Faschingsbeginn im November seine Prinzenpaare vor.

In ihrem Rechenschaftsbericht erinnerte Lörke an die Aufregung, als im Herbst im vergangenen Jahr weit und breit kein Prinz in Sicht war. Man habe sich schon darauf eingestellt, ohne Erwachsenenpaar auskommen zu müssen. Erst auf der Bühne, als die Feier schon im Gange war, hatte sich Hofmarschall Stephan Salvermoser breit erklärt, zusammen mit Larissa Lutzenberger das Amt zu übernehmen. Anschließend sei man "mit Bravour" in die Faschingssaison gestartet, berichtete Lörke.

Insgesamt 50 Auftritte absolvierten die drei Garden in dem kurzen Fasching in diesem Jahr, der aber nach Angaben der Präsidentin genau so anstrengend war wie eine lange Saison. "Der Fasching ist mittlerweile nicht mehr so in, wie er einmal war", erklärte sie. Heutzutage sei es sehr schwer, Aktive zu finden. Auch das Vereinsgeschäft sei schwieriger geworden.

PFC-Ehrenpräsident Albert Luppart bestätigte, dass die Zeiten für Vereine schwieriger werden. Nach seinen Erfahrungen sind beispielsweise Faschingsbälle keine Selbstläufer mehr. Als ehemaliger Präsident weiß er, dass das finanzielle Risiko heutzutage sehr hoch ist, zumal die Eintrittspreise in der Region im Vergleich zu München relativ moderat seien. Zum Kehraus habe man früher Besucherrekorde verzeichnet, heute hätten die Gäste nach dem Faschingsendspurt keine Kraft mehr. Luppards Fazit: "Heute muss man sich viel mehr anstrengen, um Menschen zu begeistern."

© SZ vom 10.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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