Pöcking:Kaffee und Kommunikation

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Das Literaturcafé in Pöcking ist eröffnet und gilt als Beispiel für Zusammenhalt

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Vor zwei Jahren haben die Pöckinger einen Verein gegründet mit dem Ziel, das ehemalige Waschhäusl im zentral gelegenen Alten Pfarrgarten an der Hauptstraße zu einem kulturellen Treffpunkt ihres Dorfes zu machen. Vor einem Jahr haben sie angefangen zu schruppen und zu werkeln, um das Häuschen zu einem Literaturcafé auszubauen. Herausgekommen ist ein Kleinod mitten im Dorf, in dem Ausstellungen, Lesungen und Veranstaltungen stattfinden können. Am Sonntag wurde das Literaturcafé neben der Gemeindebücherei offiziell eröffnet.

Der Termin hätte nicht besser gewählt werden können. Der knorrige Magnolienbaum und die "Dichternarzissen" im Literaturgarten standen in voller Blüte. Mehr als 100 Pöckinger ließen sich auf der Terrasse Kaffee und Kuchen schmecken, wo vor einem Jahr noch das Baugerüst stand. Musikalisch umrahmt wurde die Feier mit Kaffeehausmusik von Esther Schöpf und Norbert Groh. Im sanierten Alten Pfarrhaus ist Bücherei, Gemeindearchiv und das Trauungszimmer untergebracht. In dem rund 30 Quadratmeter großen Café mit 21 Sitzplätzen können sich beispielsweise Mütter zu einem entspannten Plausch treffen, während ihre Kinder zur Vorlesestunde in die Bücherei gehen. Die Terrasse geht hinaus zum Literaturgarten, der nach Angaben von Bürgermeister Rainer Schnitzler bislang wenig frequentiert war. Bislang diente das ehemalige Waschhäusl als Lagerraum für Sonnenschirme. Mit dem Umbau hätten die Pöckinger gezeigt, dass sie zusammenhalten können, sagte er. Sogar den Gemeinderat habe Vereinschefin Angela Stimmer begeistern können. Vorbehalte gab es, weil man den Vereinsmitgliedern nicht das notwendige Engagement zutraute. Auch die hohen Sanierungskosten von 100 000 Euro, die Pöcking für das Gebäude zuschießen sollte, waren so manchem Gemeinderat ein Dorn im Auge. Laut Schnitzler zahlte man genau 97 000 Euro. Für die Inneneinrichtung spendete die Franziska-Günther-Stiftung weitere 28 000 Euro.

Die Begeisterung sei ein großer Motor gewesen und viele Pöckinger hätten auch viele neue Ideen eingebracht, so Stimmer. Nun wünscht sie sich, dass im Literaturcafé künftig die Kommunikation gepflegt wird im Sinne des gegenseitigen Austausches. Das Café in Pöcking an der Hauptstraße 8 hat Mittwoch, Donnerstag und Freitag jeweils von 9 bis 17 Uhr geöffnet, sowie ab Mai auch am Sonntag von 13 bis 17 Uhr.

© SZ vom 21.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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