Pöcking:Jets, Sharks und UWG

Konzert der Blaskapelle Pöcking; Blaskapelle Pöcking

Blasmusik auf hohem Niveau: Die Pöckinger Kapelle mit ihrer Dirigentin Bärbel Mörtl beim Auftritt in der Turnhalle des Orts.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Blaskapelle Pöcking münzt "West Side Story" auf Starnberg um

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Das traditionelle Frühjahrskonzert der Pöckinger Blasmusik ist ein Highlight im Kulturleben des Dorfes. Beim Auftritt in der proppenvollen Turnhalle konnten die Musiker gleich zwei Jubiläen feiern: Sie gaben ihr 55. Konzert - und Dirigentin Bärbel Mörtl hatte zum 15. Mal die Leitung. Wie Bürgermeister Rainer Schnitzler betonte, war die Blasmusik eine Männerdomäne, bevor Mörtl zum ersten Mal den Taktstock schwang. Unter ihr ist der Frauenanteil von damals drei Klarinettistinnen auf nun 50 Prozent des Orchesters angewachsen. Zusammen mit dem Trommlerzug sind 84 Musiker dabei. Auch die Qualität hat sich gesteigert. Zum einen spielen Musiker mit durchaus professionellem Anspruch mit, wie etwa Markus Maier, der für sein Solo am Xylophon tosenden Applaus bekam. Zum anderen hört die Musiklehrerin Mörtl jeden falschen Ton und weiß auch, wer dafür verantwortlich ist.

Inzwischen sind die Pöckinger weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt. Die Besucher reisen zum Teil weit an, um unterhaltsame Stunden mit Blasmusik auf hohem Niveau zu erleben. Diesem Ansturm ist die Turnhalle nicht gewachsen, daher wird das Konzert am nächsten Tag wiederholt. Wie jedes Jahr nahm der Vorsitzende Martin Engesser den Ansturm zum Anlass, um darauf hinzuweisen, wie notwendig ein Bürgersaal sei. "Ich habe das Gefühl, dass der Starnberger Tunnel eher kommt als der Pöckinger Bürgersaal", sagte er. Apropos Tunnel: Moderator Ludwig Gansneder hatte dem Starnberger Wahlkampf mit dem "Qualkampf" nicht nur ein Gedicht gewidmet, die Blaskapelle setzte die Thematik mit einem Stück aus dem Musical "West Side Story" auch musikalisch um. Denn wie im Musical bekriegten sich an der "West Side" des Starnberger Sees zwei rivalisierende Gruppen, so Gansneder, der mit trockenem Humor durchs Programm führte. Die Begeisterung der Besucher schlug sich auch finanziell nieder. Schon beim ersten Konzert spendeten die Zuhörer 2825 Euro für die Nachwuchsarbeit.

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