Wer kann das schon von sich behaupten ohne zu schwindeln? "Wir haben einen außerirdischen Gast." Die Familie Hinz kann es und muss dabei nicht rot werden - weder Vater noch Mutter, weder Lisa noch Tina und Holger. Denn eines abends klopft es bei ihnen tatsächlich ans Fester und draußen steht ein kleiner Bub aus dem All mit leuchtend rotem Haar, kleinen Händen und großen Füßen. Er ist vom Planeten Helga.
Autor Bernhard Hagemann hat sich die kosmische Geschichte "Der kleine Hinz" ausgedacht und sie aufgeschrieben. Am Donnerstag präsentierte er sie gemeinsam mit Helmut Hornung in der Pöckinger Gemeindebücherei den Schülern der Klassen 4a und 4c in einem Vortrag mit Lesung.
Das ist unstrittig spannend für die Buben und Mädchen. Denn Hagemann weiß nicht nur das Abenteuer von Saramar, so der Name des kleinen Außerirdischen, packend zu erzählen, sondern er wird bei seiner Lesung, gewollt rüde unterbrochen und belehrt von einem Herrn aus dem Zuhörerraum. Und das ist Helmut Hornung, Chefredakteur der Max-Planck-Zeitung und ehemaliger SZ-Redakteur, der Spannendes zu berichten weiß über Sonnen und Planeten und darüber, wie sie voneinander zu unterscheiden sind. Wenig später klinkt sich Hornung erneut in die Geschichte ein und erzählt über die Entwicklung des Lebens, über Alchemie, die Suche nach fremden Welten und grünen Männchen. Was so manchen wenig begeistern wird: Der Fachmann räumt auch mit der dem Glauben auf, dass es Ufos gibt. "Die gibt es mit Sicherheit nicht." Auch wenn Saramar sein Raumschiff verpasst hat, das ohne ihn zurück auf den Planeten Helga gebraust ist. Bei der Familie Hinz plündert der Kleine erst mal den Kühlschrank und sucht dann den "Ort der Umwandlung" auf, so nennt er die Toilette. Und damit beginnt eine packende Geschichte, in der Gold eine zentrale Rolle spielt.
Die Kinder in der Bücherei sind fasziniert. Sie haben viele Fragen und wollen sie möglichst alle loswerden. Auch Lehrerin Renate Weck-Streit ist angetan. Schon, weil das Thema Weltall und Planeten gerade so gut zum Unterricht passt. Die Zeit verfliegt jedenfalls an diesem Vormittag.
Für Hagemann und Hornung ist das ein untrügliches Zeichen: Ihr Konzept, Spannendes mit Lehrreichem so zu verbinden, ist aufgegangen. Ganz nach dem Motto: Und ein bisschen was bleibt sicher hängen.