Pöcking:Deutschkurse sind das A und O

Gemeinden bemühen sich um Unterrichtsräume für Flüchtlinge

Etliche Gemeinden im Landkreis sind nicht nur auf der Suche nach Grundstücken für Asylbewerberunterkünfte, sie sind auch damit beschäftigt, Räumlichkeiten für Deutschkurse zu finden. Die Gemeinde Pöcking will dafür jetzt das Dachgeschoss in der neuen Sozialstation nutzen, das sich allerdings noch im Rohbau befindet. Bislang war geplant, das Stockwerk erst auszubauen, sobald Erweiterungsbedarf besteht. Einstimmig befürwortete der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung, mit den Ausbau sofort zu beginnen, um bereits im März die ersten Kurse abhalten zu können. Die Kosten schätzte Bürgermeister Rainer Schnitzler "vorsichtig" auf rund 30 000 Euro.

Bis dahin werden die Deutschkurse in der alten Sozialstation an der Hauptstraße abgehalten. Doch dort ist der Platz zu eng. Derzeit sind laut Schnitzler knapp 60 Asylbewerber in Pöcking untergebracht. Bis zum Jahresende sollen es 188 Personen werden. Was sei sinnvoller für die Integration, als die Sprache zu lernen, hieß es.

Für bestimmte Nationen, wie etwa Bürger aus Syrien oder dem Irak, werden laut Schnitzler die Deutschkurse bezahlt. Die Gemeinde will künftig auch Angehörigen von Nationen Deutschkurse anbieten, die bislang keinen Unterricht erhalten. Denn es sei wichtig auch ihnen, die ebenfalls den ganzen Tag nichts zu tun hätten, eine Tagesstruktur zu bieten, so der Rathauschef. "Wir in Pöcking profitieren davon, wenn ein gutes Einvernehmen mit den Asylbewerbern besteht." Bedenken hatte Walter Erhard (PWG). Denn eine Praxis für Physiotherapie hatte ebenfalls Interesse für die Räumlichkeiten im Dachgeschoss angemeldet. Schnitzler räumte ein, dass es durchaus "Blindbewerbungen" für diese Räumlichkeiten gebe. Allerdings sei nie geplant gewesen, die Räume zu vermieten. Auch im Bebauungsplan sei das Dachgeschoss für den Ausbau der Sozialstation vorgesehen.

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