Planegg:Marke Würmtal als Versuch

Planegg stimmt mehrheitlich für eine Projektgruppe

Von Rainer Rutz, Planegg

Nur mit großer Skepsis haben etliche Planegger Gemeinderäte den Plänen für einen Markenbildungsprozess im Würmtal zugestimmt. Sie kritisierten vor allem, dass Planegg und die anderen Würmtal-Gemeinden keine eigenen Produkte vorweisen können, die sie zu einer "Marke" machten.

In diesem Sommer haben sich Vertreter der fünf Gemeinden Gräfelfing, Planegg, Krailling, Neuried und Gauting sowie Vertreter der Wirtschaft zweimal getroffen, um die Chancen für einen Markenbildungsprozess auszuloten. Darunter verstehen sie eine gemeinsame "Marke Würmtal", also Eigenschaften oder Angebote, die die Kommunen auszeichnen und bekannt machen könnten. Es bestand Einigkeit darin, eine derartige Wertegemeinschaft zu gründen. Der Planegger Gemeinderat hat ausführlich und sehr kontrovers darüber diskutiert. Wirtschaftsreferentin Bärbel Zeller berichtete, was sich die Gemeinde unter einer gemeinsamen Marke vorstellen könnte. Es gelte, "unverwechselbare Spitzenleistungen" und "herausragende Eigenschaften" herauszufinden.

Eine Zusammenarbeit der Würmtal-Gemeinden auf etlichen Gebieten gibt es bereits. Zeller nannte den Würmtal-Zweckverband, die Volkshochschule und den Verein "Regionalmanagement München". Es gelte nun, "die Besonderheit des Würmtals als einzigartigen Lebens-, Arbeits,- und Wirtschaftsraum in der Nachbarschaft einer Millionenstadt herauszuarbeiten und zu bewahren. Vier Kriterien nannte Zeller dafür: "Erstklassigkeit", eine "privilegierte Lage", "geistreich" - damit ist der Bildungsbereich gemeint - und "Stolz". Als mögliche praktische Beispiele nannte sie Kindergärten, die 24 Stunden geöffnet haben, einen gemeinsamen Bauhof der Kommunen, ein Würmtal-Festival oder kostenlose E-Busse. Als nächster Schritt müsse nun eine Projektgruppe gegründet werden.

In der Diskussion wurden erhebliche Vorbehalte laut. Fritz Haugg (FDP) zum Beispieöl meinte, das Würmtal könne kein Produkt vorweisen, wie etwa das Allgäu oder Südtirol, nur den Campus, und der werde mit Großhadern assoziiert: "Es fehlt einfach der Markenkern." Skeptisch äußerte sich auch Herbert Stepp (Grüne Gruppe 21). Für ihn kommt das Projekt "hochnäsig" daher, man müsse "ehrlicher und demütiger" sein. Mehrheitlich einigte man sich auf einen Versuch: Man stimmt der Gründung einer Projektgruppe zu und unterstützt das mit 10 000 Euro. Danach soll es einen Erfahrungsbericht geben, dann will man weitersehen.

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