Planegg:Ampel statt Unterführung

Planegg stimmt für Umbau an der Germeringer Straße

Von Rainer Rutz, Planegg

Mit bis zu 20 000 Fahrzeugen am Tag ist die Germeringer Straße in Planegg eine der am stärksten frequentierten Kreisstraßen in Oberbayern. In den vergangenen Jahren haben der Landkreis München und die Gemeinde einiges getan, um die Ost-West-Tangente ruhiger zu machen: Lärmschutzwände wurden im östlichen Teil gebaut, im Westen der Straße wurden vier neue Ampeln installiert und ein nächtliches Tempolimit eingeführt. Doch ein neuralgischer Punkt wurde bisher vernachlässigt: Die große Kreuzung der Ketteler Straße mit der Germeringer Straße, die das nördliche vom südlichen Planegg trennt.

Jetzt soll nach dem Willen des Gemeinderats die Kreuzung umgebaut und sicherer werden. Anlass sind unter anderem mehrere Unfälle und Beschwerden von Anwohnern. Zwar gibt es seit den Siebzigerjahren an dieser Stelle eine Unterführung. Doch sie ist eng und mit steilen Treppen versehen und wird deshalb eher gemieden. Eine Analyse des Landratsamts aus dem vergangenen Jahr ergab, dass mehr als die Hälfte der Fußgänger - etwa 50 in der Stunde - die Straße lieber oberirdisch queren. Das ist besonders zur Stoßzeit ein gefährliches Unterfangen. Mehrere Unfälle mit Radfahrern gab es in den vergangenen Jahren. In einer Expertise des Landratsamts wird allerdings bezweifelt, dass eine Ampel Abhilfe bringen würde. Zudem müsste die Lärmschutzwand vermutlich verschoben werden und es müssten neue Wegebeziehungen und Gehsteige geschaffen werden. Problematisch findet das Landratsamt auch, dass die Kreisstraße nach einem Umbau auf einer Länge von nur rund einem Kilometer sieben Ampeln aufweisen würde.

Dennoch waren sich die Mitglieder des Planegger Verkehrsausschusses einig: Der Umbau mit Ampel sei dringend notwendig. Gefordert wurde eine "intelligente Schaltung", um Staus zu vermeiden. Der Planegger Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) wurde daher beauftragt, mit den Behörden zu verhandeln. Die Gemeinde wird sich an den Kosten beteiligen müssen. Hofmann geht davon aus, dass nach einem Umbau die Unterführung zugeschüttet wird. Für das gesamte Bauvorhaben setzt Rathaus-Geschäftsführer Stefan Schaudig rund vier Jahre an.

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