Nun ist es amtlich: In Gilching wird es keine Fachoberschule (FOS) und keine Berufsoberschule (BOS) geben. Alle Bemühungen von Landrat Karl Roth, eine derartige weiterführende Schule im Landkreis Starnberg zu etablieren sind fehlgeschlagen. "Die Schülerzahlen reichen nicht", habe ihm das Kultusministerium jetzt mitgeteilt, berichtete er am Dienstag im Kreisausschuss. Dabei hatten sich bei der zweiten Probeeinschreibung Mitte bis Ende Februar 241 Schüler für Gilching angemeldet. 45 mehr als beim ersten Mal. Damit ist eins klar: Wenn die Starnberger ihre Pläne doch noch verwirklichen wollen, müssen sie eine FOS an der S6-Trasse anbieten.
Die Elftklässler, die derzeit in Gilching in Containern untergebracht sind als Dependance der Fürstenfeldbrucker FOS, werden laut Landrat Roth im kommenden Schuljahr auf andere Schulen verteilt. Die meisten gehen zurück nach Fürstenfeldbruck. Trotz Hiobsbotschaft will Roth keinesfalls aufgeben: "Wir müssen gleich wieder zum Ministerium und eine Probeeinschreibung an der S6 in Starnberg initiieren", sagte er. Die Zeit dränge. Bis zu den Weihnachtsferien müsse man nun überlegen, wo in Starnberg eine FOS gebaut werden könne.
"Wir müssen aufs Gas drücken", sagte Julia Ney (SPD). Die FOS in Fürstenfeldbruck sei schon wieder überfüllt, und der dortige Landrat Thomas Karmasin wolle eine zweite FOS in der Kreisstadt, in Olching oder Germering eröffnen. "Wir müssen aufpassen, dass er nicht die Schüler aus dem Würmtal und dem westlichen Landkreis abzieht", gab sie zu bedenken. Harald Schwab (CSU) entrüstete sich: "Ich falle vom Glauben ab, wenn Fürstenfeldbruck zwei Fachoberschulen bekommt und in Starnberg die Zahlen künstlich heruntergerechnet werden. Die Flächenverteilung kann in Oberbayern so nicht laufen", schimpfte er. Die Kreisräte sind sich einig: Das Fünfseenland braucht eine Fachoberschule.