Personalie:Zeit für einen Wechsel

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Erik Fiedler wechselt ins Bayerische Staatsarchiv. (Foto: Robert Haas)

Erik Fiedler wird der neue Geschäftsführende Beamte im Berger Rathaus

Von Sabine Bader, Berg

In seinem Büro am Königsplatz in München sieht es derzeit schwer nach Auszug aus. Gepackte Umzugskartons, Aktenberge auf dem Schreibtisch, Papiere die alle noch geordnet werden wollen. Am Computer ein Playmobilmännchen im schwarzen Talar von Martin Luther. Letzteres ist naheliegend, denn das Büro von Erik Fiedler ist im Gebäudekomplex der Evangelischen Landeskirche im München. Nur noch eine gute Woche arbeitet er hier. Ende des Monats, am Reformationstag, ist offiziell Schluss. Von 1. November an wird Fiedler dann der neue Geschäftsführende Beamte im Berger Rathaus sein.

Respekt hat er schon vor der neuen Aufgabe. Aber er traut sie sich zu und freut sich darauf. Die dafür nötige Ausbildung hat er absolviert. Nach dem Realschulabschluss schlug er die mittlere Beamtenlaufbahn ein, es folgte das Fachabitur mit dem Beamtenstudium in Hof für den gehobenen Dienst. Bei der Evangelischen Landeskirche kümmerte sich Fiedler um das Thema Arbeitsrecht. An der neuen Aufgabe in Berg reizt ihn vor allem die Vielseitigkeit, das breite Aufgabenspektrum. Und dass man nahe an den Bürgern ist, wie er glaubt. Bei der Landeskirche hatte er hingegen eher ein Spezialgebiet zu betreuen, arbeitete im stillen Kämmerchen. In Berg wird es anders. Zuweilen geht es dort zu wie im Taubenschlag. Da ist Fiedler mitten im Geschehen und nahe an den Leuten. Was er auch will.

Auf längere Sicht wollen Erik Fiedler und seine Frau mit den beiden Kindern (vier Jahre und acht Monate) auch nach Berg ziehen, denn die Eheleute finden, es sei gut, am Ostufer auch privat Fuß zu fassen und Berg nicht nur aus der Distanz zu betrachten. Dass die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung nicht gerade einfach wird, hat der 33-Jährige schnell gemerkt. Dafür reicht schon ein Blick auf die Immobilienanzeigen. Trotzdem ist er zuversichtlich. "Das wird schon", sagt er.

Vorerst aber muss Fiedler noch zwischen München und Berg pendeln. Vorbei ist die schöne Zeit, in der er mit dem Radl von seiner Wohnung nahe dem Friedensengel aus zur Arbeitstelle am Königsplatz radeln konnte. Ein Umstand, den Fiedler sehr genossen hat. Seine Frau arbeitet übrigens auch in der Landeskirche, derzeit ist sie in Elternzeit.

Geboren ist Erik Fiedler in Sachsen. Genau genommen in Lippersdorf, einem kleinen Ort im Erzgebirge mit um die 700 Einwohner. In Sachsen haben sich die Eheleute auch kennengelernt und beruflich ähnliche Laufbahnen eingeschlagen. Fiedlers Frau arbeitet ebenfalls für die evangelische Landeskirche, gerade ist sie in Elternzeit.

Dass Fiedler kein Mann überstürzter Entscheidungen ist, zeigt, dass er 15 Jahre lang Fiedler für die evangelische Kirche gearbeitet hat und die Gemeinde Berg erst sein zweiter Arbeitgeber sein wird. "Jetzt ist es an der Zeit für einen Tapetenwechsel", sagt er. Fiedler ist, wie er sagt, auch nicht gern der "große Zampano", sondern eher vorsichtig und abwartend. So will er sich auch erst einmal ein genaues Bild machen, wie die Dinge in Berg so laufen. Er kommt ohne konkrete Änderungswünsche. Was die rund 60 Rathausmitarbeiter in Berg freuen dürfte. Und ein Elefantengedächtnis hat er nach eigenen Angaben auch nicht. "Ich hoffe, dass ich im Umgang unkompliziert bin," sagt er.

Am Rande bemerkt: Sein Büro wird wohl auch in Berg eher nüchtern aussehen. Denn er ist, wie er sagt, nicht der Typ, der sich Bilder von Frau und Kindern auf den Schreibtisch stellt, Blumen in Vasen platziert und die Wände mit hübschen Fotos schmückt. Büro ist für ihn Büro.

© SZ vom 21.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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