Percha:Polizei vermutet Brandanschlag

Kripo ermittelt wegen zerstörten Bundeswehr-Lastwagens in Percha

Von Christian Deussing, Percha

Auf dem Militärgelände der Tauchpioniere in Percha ist am frühen Dienstagmorgen ein Bundeswehr-Lkw mit Containeraufbau komplett ausgebrannt. Es könnte sich nach ersten Erkenntnissen um einen Sabotageakt oder auch um einen auswärtigen Brandstifter handeln, der in das Areal am Schiffbauerweg eingedrungen ist. Der Schaden beläuft sich auf etwa 200 000 Euro, teilte am Mittwoch das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mit. Die genaue Brandursache wird noch untersucht, doch es gebe "erste Anhaltspunkte" dafür, dass das Feuer vorsätzlich gelegt worden ist. Dennoch könne derzeit auch ein technischer Defekt "noch nicht mit der notwendigen Sicherheit ausgeschlossen werden", erklärte ein Polizeisprecher. Um welche Indizien es sich handele, die für ein Anzünden des Militärlasters sprechen würden, wollen die Ermittler aus taktischen Gründen nicht nennen.

Etwa 20 Feuerwehrleute aus Percha und Starnberg waren gegen 5.30 Uhr ausgerückt, um das Transportfahrzeug zu löschen. Der 15-Tonner mit Aufbau war bereits entladen gewesen; die Sauerstoffflaschen und weitere Geräte der am Montagabend angereisten Taucher aus dem Pionierbataillon Havelberg waren schon auf dem Stützpunkt eingelagert gewesen. Ein Passant hat den Feuerschein auf dem Pioniergelände Percha vom Starnberger Bahnhof aus bemerkt und Alarm geschlagen.

Eingeschaltet sind in dem Fall nicht nur die Brandfahnder der Kripo Fürstenfeldbruck, sondern auch ein Gutachter des Landeskriminalamtes (LKA) sowie Feldjäger. Dies erfolgte in Absprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft München II. Nun werden auch die 20 Soldaten sowie Anwohner zu dem Feuer befragt. Zudem prüft die Kriminalpolizei den Sicherheitsstandard des Taucherausbildungszentrums, das bisher nicht extra bewacht ist. Es gibt dort zwar eingezäunte Bereiche und Stacheldraht,aber der Eingangsbereich ist relativ leicht zu überwinden. Der Lkw war jedoch sehr weit hinten in der Uferzone abgestellt worden.

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