Papierbootrennen in Starnberg:Mit Freude in den Untergang

Vorbereitungen auf das Papierbootrennen

Fleißig bemalen die jungen Wasserwachtler ihr Papierboot. Julia Volks (hinten rechts) achtet darauf, dass sie das ordentlich machen. Spannend wird es am Samstag, wenn die Boote zu Wasser gelassen werden.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

22 Papierboote starten am Samstag zum Gaudi-Rennen im Starnberger See. Nur ein Teil von ihnen wird das 150 Meter entfernte Ziel erreichen.

Von Florine Pfleger

Papier und Wasser vertragen sich nicht besonders gut. Das weiß jeder, der schon einmal zu nahe an einem Hotelpool ein Buch gelesen hat. Wenn an diesem Samstag Papierboote samt Fahrern an der Starnberger Seepromenade ins Wasser gelassen werden, wird es also spannend. "Manche brechen direkt durch", weiß Julia Volks von der Wasserwacht.

Das Team der Wasserwacht war bisher bei allen sieben Wettbewerben dabei, auch weil sie außer dem Kreisjugendring zu den Veranstaltern zählen. Sechs ihrer Mitarbeiter und ein Boot stehen an diesem Tag bereit, für den Fall, dass irgendetwas passiert. Hauptveranstalter ist das Eltern-Kinder-Programm (EKP) Stockdorf. Vier Jahre haben sie pausiert mit dem Wasserevent. "Die Anmeldezahlen sind immer weiter gesunken, und irgendwann hätte es sich dann nicht mehr gelohnt", erklärt Volks. In diesem Jahr haben sich aber wieder viele Teams angemeldet. Insgesamt 22 Boote werden an den Start gehen und versuchen, die Ruderstrecke von knapp 150 Meter unbeschadet zu bewältigen. Der Sieg kann jedoch auch mit kaputtem Boot erschwommen werden.

Unter den Teilnehmern befinden sich Schulklassen, Jugendgruppen, Großfamilien und Einzelpersonen. Eine Altersgrenze gibt es nicht. Allgemein gibt es nur wenige Richtlinien: Es muss ein ruderbares Boot gebaut werden, bestehend aus Papier, Karton, Kleister und ein paar anderen Materialien, die beim EKP online einsehbar sind. Flossen und Motoren sind verboten. Das Boot zusätzlich schön zu verzieren, ist zwar keine Pflicht, aber Teil des Spiels. Denn schon vor Beginn des Rennens werden die Boote begutachtet und von einer Jury nach verschiedenen Kriterien beurteilt und ausgezeichnet.

Die Wasserwacht habe für den Bau ihres Bootes mehr als drei Wochen gebraucht, erzählt Volks. Nach jeder Schicht kleistern müsse wieder gewartet werden. "Es ist ein langwieriger Prozess, für den man vor allem große Räume braucht". Trotzdem seien sie eher von der schnellen Sorte, andere hätten schon an Ostern begonnen. Das größte Boot von dem sie gehört habe, sei eines, in das sieben Personen passen.

Für eines der Rennen hatte die Wasserwacht selbst ein besonders großes Boot gebaut. Als die Helfer es heraustragen wollten, passte es nicht durch die Tür. Dann mussten sie es teilweise wieder auseinanderbauen. Dieses Jahr passen aber alle durch die Tür. Bis Samstag werden sie noch verziert mit Fähnchen, passend zur Fußball-Weltmeisterschaft und dem Pokal als Bugfigur.

Den Startschuss gibt dieses Mal der Fernsehschauspieler Herbert Ulrich. Volks schätzt, dass mindestens 500 Zuschauer kommen werden. Hinter den Teams stecken noch eine Menge Helfer und Freunde. Nur etwa die Hälfte der Boote werden unbeschadet das Ziel erreichen, schätzt Volks. Und das ist auch gut so. Dass Papier und Wasser sich nicht besonders vertragen, ist gerade das, was es so unterhaltsam macht: "Am lustigsten wird es, wenn viele durchbrechen".

Beginn der Veranstaltung ist an diesem Samstag, 16. Juni, um 13 Uhr zwischen dem MRSV-Ruderclub und dem Undosa. Zuerst gibt es eine Begrüßung und dann die Jury-Bewertung. Der Startschuss des Rennens ist um 14 Uhr.

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