Wer vor gut 20 Jahren in Inning lebte und kein Auto besaß, hatte Pech: Busse verkehrten nur selten, eine S-Bahn gab es ohnehin nicht. Mittlerweile hat sich das grundlegend geändert. Der Fahrplan der öffentlichen Verkehrsmittel wurde ausgeweitet, neue Linien eingeführt. Eine S-Bahn im Ort gibt es zwar noch immer nicht, wohl aber könnte sich die Gemeinde bald zu der am besten zu erreichenden mausern - zumindest nachts. Denn der Gemeinderat war sich am Dienstag in seiner Sitzung einig, sich an einem Pilotprojekt des Landkreises zu beteiligen.
Demnach könnte, den Aussagen von Barbara Wanzke, die nicht nur für die Grünen im Gemeinderat, sondern auch im Kreistag sitzt, das Ruf-Taxi-System des Münchner Verkehrsverbunds (MVV) von Fürstenfeldbruck auf Inning ausgeweitet werden. Wer beispielsweise in Herrsching mit der S-Bahn in der Nacht ankomme und den Taxidienst nach Inning nutzen wolle, so Wanzke, müsse sich spätestens 45 Minuten vor der im Fahrplan genannten Zeit, unter 089-8400 5811, telefonisch anmelden. Die Taxilinie würde die regulären Buslinienstrecke fahren, dabei aber die kürzest mögliche wählen. Konkret: Meldet sich nur ein Fahrgast an, wird dieser auf dem direkten Weg, ohne weiteren Halt, an der Bushaltestelle seines Zielortes abgeliefert. Höhere Kosten, wie bei normalen Taxen, entstünden ihm nicht. Vielmehr genügt eine gültige Fahrkarte des MVV. Anmeldungen sind im Nachbarlandkreis Fürstenfeldbruck derzeit von 17.30 bis 5.45 Uhr morgens, an Wochenenden und Feiertagen ganztägig möglich. Wann das Pilotprojekt starten soll, steht noch nicht fest. Die Gemeinde will nun erst einmal die Details dazu klären - zum Beispiel auch, mit welchen Kosten sie selbst für das Projekt rechnen muss.