Nutzungsänderung:Boulderhalle statt Tennispark

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"Man glaubt nicht, was es alles gibt": Eine Boulderwand will Baldur Trinkl in die bisherige Tennishalle auf seinem Grundstück an der Würm einbauen lassen. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Der Eigentümer der Kraillinger Sportanlage ist mit einem möglichen Betreiber im Gespräch

Von Carolin Fries, Krailling

Wer gerne klettert und bouldert, kann dies im Landkreis ohne eine speziellen Vereinsmitgliedschaft aktuell nur im DAV-Kletterzentrum in Gilching. Demnächst könnte nun eine zweite Möglichkeit in Krailling entstehen. Aus dem Tennispark an der Würm soll eine Boulderhalle werden. Mit einem entsprechen Antrag auf Nutzungsänderung befasst sich der Bauausschuss in seiner Sitzung am kommenden Dienstag, 6. März.

Diverse Ideen zur Nutzung der Halle seien an ihn herangetragen worden, erzählt der Eigentümer und Grundstücksbesitzer Baldur Trinkl senior. Er hat die 1260 Quadratmeter große "Gewerbehalle" und den 2500 Quadratmeter großen Außenbereich auf dem freien Markt zur Miete angeboten, nachdem ihm der Tennispark-Betreiber Michael Weissenbach zuletzt nach 30 Jahren gekündigt hatte. Für Trinkl die Gelegenheit, von Mai an ein neues Kapitel der Freizeitgestaltungsmöglichkeiten im Würmtal aufzuschlagen. "Man glaubt gar nicht, was es alles gibt", sagt er. Er habe unter anderem Anfragen für Hallenfußball, Beachvolleyball und Kampfsport bekommen. Sein Favorit aber ist aktuell die Boulderhalle. "Es wurden erste Gespräche geführt, unterschrieben ist noch nichts." Demnach handelt es sich um einen Betreiber, der "offenbar schon Erfahrung auf diesem Gebiet hat", wie Trinkl erzählt. Mehr wisse er selbst nicht. Bis vor Kurzem habe er gar nicht gewusst, dass es eine Sportart gibt, die Bouldern heißt. Doch die Idee, nicht in die Höhe sondern horizontal zu klettern, gefällt ihm. "Das wäre relativ unkompliziert im Umbau." Er will nun abwarten, wie der Gemeinderat seinen Antrag behandelt und dann entscheiden. "Es kann schon sein, dass das nicht mein letzter Antrag auf eine Nutzungsänderung ist", sagt er. Noch sei alles möglich.

Festgelegt ist über den Bebauungsplan lediglich, dass es eine Sportanlage bleiben muss. Eine gewerbliche Nutzung etwa als Maschinenhalle scheide schon allein wegen der umliegenden Wohnbebauung aus, so Trinkl. Abgesehen davon handelt es sich um ein mögliches Überschwemmungsgebiet. Baldur Trinkl ist vor allem wichtig, dass mit einer neuen Nutzung möglichst gering in den Bestand eingegriffen wird. Die Halle mit zwei Tennisplätzen und die Außenanlage mit vier Plätzen füge sich doch recht harmonisch ins Gesamtbild. Mehr als idyllisch ist die Lage in einer parkähnlichen Landschaft mit altem Baumbestand, durch die sich die Würm schlängelt. Und das mitten im Ort, nur um die Ecke zur Hauptverkehrsstraße. Bis Anfang der siebziger Jahre hat die Familie Trinkl hier ein Freibad an der Würm betrieben. Dann muste sie schließen, weil die Würm bakteriell belastet war.

© SZ vom 01.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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