Neugestaltung der Ortsmitte:Urbanes Weßling

Verkehrshindernisse auf der Hauptstraße; Hindernisse zur Verkehrsberuhigung

Die Hauptstraße in Weßling soll attraktiver werden. So will es der Bebauungsplanentwurf.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Der Bereich rund um die Hauptstraße soll die Gemeinde attraktiver machen. Doch nicht alle sind von den Plänen begeistert

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Der Bereich zwischen Bahnhof und Hauptstraße in Weßling gilt als wichtiger Teil innerhalb der geplanten Ortsentwicklung. Die Ziele, die man sich für diesen Bereich gesetzt hat, sind aber teilweise widerstrebend: Einerseits will man den dörflichen Charakter erhalten, andererseits sollen Einzelhandelsgeschäfte angesiedelt werden, um die Nahversorgung zu sichern. Das wiederum dürfte Weßling städtischer machen. Es ist also ein schwieriges Unterfangen, vor dem die Gemeinderäte stehen. Das wurde auch in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses deutlich, als es um den Bebauungsplan für diesen Bereich ging. Johanna Minks und Martin Birgel vom Planungsbüro Dragomir stellten den überarbeiteten Entwurf vor.

Dieser sieht für den nördlichen Bereich - also beim Bahnhofsvorplatz - Geschäfte und Wohnungen in den dortigen geplanten Gebäuden vor. Grundsätzlich sind ein besonderes Wohngebiet (nördlich) und ein allgemeines (südlich) vorgesehen, um einen "Schlafcharakter" an der Hauptstraße zu vermeiden, wie Minks erläuterte. Lebendig soll Weßlings Ortskern werden beziehungsweise bleiben. Dazu trägt auch der "Gasthof Post" bei, der zu einem Hotel umgebaut wird, den Biergärten mit seinen schönen Kastanienbäumen aber behält. Die Häuser erhalten Satteldächer, sind zwei- bis dreigeschossig. Es sind Tiefgaragen möglich und - je nach Größe des Bauwerks - entsprechende Stellplätze an der Oberfläche. Um die Anwohner zu schonen, soll der Biergarten allerdings nur bis 22 Uhr geöffnet sein. Diesen Vorschlag unterbreitete Planerin Minks.

Doch nicht allen Gemeinderäten gefiel der Entwurf, vor allem jenen nicht, die selbst Architekten und Planer sind. Petra Slawisch etwa zeigte sich enttäuscht: "Ich hätte mir mehr gewünscht." Für sie habe der Entwurf zu wenig Qualität. Sie bedauerte, dass nicht genügend "Versorgungseinrichtungen" vorhanden seien. Zudem forderte sie, vor den Häusern mehr öffentlichen Raum zu lassen. Diesen Vorschlag unterstützte auch Clemens Pollok, der die Vorgärten in seine Überlegungen mit einbezog. Im Gegensatz zu Slawisch lobte er aber den überarbeiteten Entwurf: "Da hat sich vieles zum Positiven verändert."

Günter Wieczorek, obwohl kein Planer, legte den Finger in die Wunde: "Wir wünschen uns kleine Häuschen mit Vorgärten an der Hauptstraße. Aber diese wird nie so entlastet, wie wir sie uns als Flaniermeile dachten." Es sei daher wichtig, dass sich Weßling entwickelt, auch wenn einige am Alten hängen. "Wir können uns nicht einkasteln." Er könne mit dem Entwurf gut leben. Auch Andreas Lechermann zeigte sich von der Planung angetan. "Wir brauchen mehr Wohnungen", sagte er. Der Bedarf sei da. Mehrheitlich wurde der Entwurf gebilligt. Jetzt müssen die Behörden Stellung nehmen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: