Nepomuk:Weßlinger Geduldsspiele

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Die Weßlinger brauchen einmal mehr Geduld. So einfach lässt sich der See nämlich nicht auf Vordermann bringen: Erst war das Mähboot da, aber keine Schlingpflanzen, dann war es andersherum

Von Eurem Nepomuk

Wieder einmal gibt es viel Aufregung in Weßling. Dabei wird der Ort immer schöner und ruhiger. Ich versteh' das nicht. Deshalb will ich auf die Aufregung gar nicht eingehen. Vielmehr will ich den Blick auf die Schönheiten richten. So ist die Brandruine in der Hauptstraße, die viele Einheimische einen Schandfleck nannten, endlich abgetragen worden; der frühere Leiter der Volksschule, Anton Appel, hat sein Haus gestrichen, das er seit Jahrzehnten wie ein Mahnmal gegen die fehlende Umfahrung grau werden ließ. Und schön ruhig wurde es auch auf der Grünsinker Straße, die einst die Raserpiste für alle Pendler aus Landsberg und Umgebung war. Gut, die Grünsinker Straße wird immer noch von Uneinsichtigen benutzt, obwohl sie eine Sackgasse ist und dies sogar auf Google Maps verzeichnet wird. Aber wie mein Freund Michi Muther, der bekanntlich Bürgermeister ist, treffend meint: Man müsse halt ein bisschen Geduld haben. So ist es.

Geduld ist wirklich wichtig. Ein gutes Beispiel sind die Wasserpflanzen im See. Im Mai schon hat der Muther Michi ein Mähboot kommen lassen, das den See von dem Grün befreien sollte. Doch leider war das Ergebnis mau. Es waren kaum Schlingpflanzen vorhanden. Die Aktion wurde mangels Material abgeblasen. Kaum war das Mähboot weg, wuchs das Zeug so schnell, dass sich eine Schwimmerin darin verfing und dank mutiger Burschen noch gerettet werden konnte. Deshalb wurde das Mähboot noch einmal an den See beordert, wo es nun endlich fündig wurde. Der Weßlinger See ist nun halbwegs sicher für Schwimmer. Die Angler sehen übrigens die Ausräumaktion nicht so gern, da sie mitten in die Laichzeit der Fische fällt. Wer es mir nicht glaubt: Das Bayerische Fernsehen hat kürzlich einen Film über den See und seine Anwohner ausgestrahlt. Es ist ein großartiges Weßlinger Gesamtwerk, eigentlich eine Weßlinger Gemeinschaftsproduktion. Die Hauptdarsteller sind Architekt Rasso von Rebay, der Archivar Erich Rüba und die Sprecherstimme stammt von Peter Weiß, Gemeinderat und Schauspieler, weiß

© SZ vom 15.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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