Nepomuk:Monns Müllkommando

Die Aufkirchner ärgern sich über Tonnen und Container an der Friedhofsmauer - Zeit also, dass der Bürgermeister selbst aktiv wird

Kolumne von eurem NEPOMUK

Tut mir einen Gefallen: Sprecht mich nicht an! Ich bin so was von grantig. Und damit bin ich nicht allein. Alle sind sie sauer, die Kirchgänger, die Spaziergänger und die Einheimischen von Aufkirchen. Bergs Bürgermeister Rupert Monn hat mir im Vertrauen sogar geflüstert: "Ich schäme mich fremd."

Oh Gott, das hat der gute Mann ja noch nie getan! Jetzt ist er schon in seiner dritten Amtszeit und muss sich für einen anderen schämen. Ja, für wen denn? Ich glaube, ich weiß es: für Andreas Gröber, den Wirt und Eigentümer des Gasthofs zur Post. Wegen der Mülltonnen an der Friedhofsmauer. Ich hab' mal nachgezählt. Es sind jetzt sage und schreibe 13 Tonnen und vier Container, die der Gröber Andi gegenüber seiner Gaststätte an der Mauer aufgestellt hat. Und was da drin ist, will ich lieber gar nicht wissen. Gasthausmüll eben. Die Planen um die Tonnen herum sind auch schon madig und rissig. An allen Ecken und Enden muffelt es raus. Und vom versprochen festen Häuserl - so ähnlich wie ein Bushäuschen - fehlt bisher jede Spur.

Leute, ich finde, da muss der Chef ran. So was Schwieriges, kann nur ein Monn Rupert lösen. Er und seine schlauen Gemeinderäte könnten zum Beispiel ein geheimes nächtliches Ramadama veranstalten. Stellt Euch vor: Der Rupert und der restliche Haufen schleichen nachts in Richtung Friedhof. Alle sind dunkel gekleidet und haben schwarze Papier- oder Jutetüten auf dem Kopf, also wegen der Umwelt und der Tarnung. Man darf sie eben nicht erkennen und schon gar nicht erwischen. Denn sie machen was Verbotenes: Sie räumen böse Tonnen weg. Ja, das wäre toll und eine saubere Sache. Dann bräuchte sich der Rupert auch nicht länger fremd zu schämen. Und dem netten Gröber Andi wäre auch geholfen. Er hat ja leider auf dem ganzen Gasthaus-Grundstück kein einziges Platzerl mehr frei für seinen Müll. Und drum muss er auf den Streifen am Friedhof ausweichen, der ihm auch gehört. Dabei sollte selbst der Andi wissen, dass die Friedhofsmauer in Bayern an sich schon heilig ist. Da bräuchte sogar ein neues Efeublatt eine Genehmigung vom Pfarrer, um hochzuranken.

Wie auch immer Leute, ich such' mir jetzt ein schwarzes Tütenmützerl und schließe mich Monns Müllkommando an. Darum vorab schon Asche auf mein Haupt. Glück auf

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