Nepomuk:Lernen von Franz Josef Pschierer

Beim Richtfest für ein Hotel beim Sonderflughafen weist der Wirtschafts-Staatssekretär auf ein Manko hin. Hier fehlt eine Bar

Von Euer Nepomuk

Das ist natürlich nicht neu: Wer als Unternehmer erfolgreich sein will, der muss Golf spielen. Er braucht nicht mal gut zu spielen, es reicht einfach ein Mitgliedsausweis, alles andere regelt sich von selbst. Zum Beispiel die guten Geschäftsabschlüsse, die man auf der Terrasse des Clubheims tätigt. Oder am fünften Loch, dort sogar mit Handschlag. Der Landkreis kann ja viele Golfplätze vorweisen und somit wird klar, warum es den Firmen so gut geht und sie jeden als Fachkraft einstellen wollen, der ein bisschen schreiben und rechnen kann. Selbst mich würde man da nehmen. Schlimme Zeiten also. Wo bleibt da noch die Muße, zu entspannen oder einfach mal nichts zu tun? Vielleicht an einem Tresen in einer schummrigen Bar? Da lässt sich's gut sinnieren: Der Barmann ist zurückhaltend, redet nur, wenn man ihn wirklich fragt, und mixt sonst gute Cocktails. So die Theorie.

Denn wie ich dank eines gewissen Franz Josef Pschierer nun weiß, ist auch die Bar kein heiliger Ort mehr. Wer Pschierer nicht kennt: Der Mann ist CSU-Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, kommt aus dem Allgäu und vertritt bei Einweihungen und Richtfesten seine Chefin Ilse Aigner immer dann, wenn diese mal keine Zeit oder Lust hat. Das soll ja vorkommen. Pschierer also kam zum Richtfest des neuen Hotels am Sonderflughafen in Oberpfaffenhofen: Das ist ein riesiger Bau mit allem Drum und Dran, von der Wellness bis zu tollen Zimmerfluchten. Alle waren begeistert. Nur dem Allgäuer fiel eine Schwäche des ganzen Hotelkonzepts auf: die Bar. Die sei auf jeden Fall zu klein, meinte der CSU-Mann. Eine Bar sei nämlich wichtig für erfolgreiche Geschäfte. Tatsächlich kamen die Hotelbesitzer ins Grübeln. Am Ende versprachen sie, das Konzept zu überdenken, weiß

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