Eigentlich wollte ich es Euch gar nicht erzählen. Es gibt nämlich Dinge, die behält man besser für sich. Weil sie sooo geheim sind, dass sie das auch bleiben sollten. Und das will was heißen bei mir. Denn normalerweise bin ich ja eher fürs Ausplappern zuständig.
Ich könnt' Euch doch sicher noch an die Tutzinger Fischerhochzeit erinnern und an das tolle Festzelt, das sie dort aufgestellt haben. Wahrscheinlich seid ihr sogar dort gewesen. Ich natürlich auch. Ich war fast jeden Abend im Zelt. Bei Cem Özdemir von den Grünen, (mit dem bin ich jetzt sogar per du), bei Christian Lindner von der FDP und bei unserm aller Ministerpräsidenten Horst Seehofer natürlich auch. Mit dem Horst versteh' ich mich fast schon blind. Das funktioniert so: Ich halte mir die Augen fest zu und der Horst sagt das, was die Leute hören wollen. So bleibt er ewig Ministerpräsident. Das ist verdammt schlau von ihm.
Ja, und weil ich ein Gerechtigkeitsfanatiker bin, wollte ich natürlich auch zur SPD ins Zelt gehen. Aber, wie Ihr sicher wisst, haben die ja keinen Festredner hergebracht. Typisch Genossen, denkt Ihr jetzt vielleicht. Stattdessen hab' ich mein Bierchen dann eben auf dem schnell anberaumten Bürgerabend mit der Band "Lazar Ginger Bad Boys" geschlürft. War auch ganz nett. Vielleicht sogar netter als mit Martin Schulz, der dauernd darüber nachdenken muss, wie er noch das ein oder andere Prozent zusammenkratzen kann.
Aber, was ich Euch erzählen muss, wenn Ihr's nicht weitersagt: Meine alte CSU-Freundin und Tutzinger Vizebürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg hat sich offenbar so sehr über die Genossen und ihre Tutzinger Festzeltpleite geärgert, dass sie in der Bundeszentrale der Partei, im Berliner Willy-Brandt-Haus, angerufen und den Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung ordentlich zurecht gebürstet hat.
Ja, da bewahrheitet es sich wieder mal: Alles müssen die von der CSU selber machen, sogar den Wahlkampf der SPD, weiß aus Erfahrung