Nepomuk:Der entschleunigte Klaus

Der Geschäftsführer des Tourismusverbandes weiß, wie man mit Stillstand wirbt

Von Eurem nepomuk

Der Tourismusverband ist ja ein äußerst rühriger Verein, wie man so schön sagt. Das liegt natürlich an den Persönlichkeiten, die dort das Sagen haben: Also an Bernhard Sontheim, dem coolsten Bürgermeister weit und breit, der die Verbandsspitze bildet und zuweilen für den Tourismus wie ein Löwe kämpft. Und an seinem Spezl Klaus Götzl, der der Geschäftsführer ist. Gut, ihren digitalen Infokanal Kulturwelle 5 mussten sie einstellen, weil die Bürgermeister keine Kohle mehr geben wollten, aber die Kulturwelle kannte sowieso keiner. Immerhin haben es die beiden aber geschafft, den Tourismusverband in ruhigeres Fahrwasser zu steuern, was in diesem Fall heißt: Er muss mit der Wirtschaftsförderung fusionieren.

Das hört sich schlimmer an, als es ist. Denn Götzl wird natürlich weiter fleißig für das Fünfseenland auf den vielen Tourismus-Messen dieser Welt werben dürfen, und es sind verdammt viele. Angesichts dieser Situation ist es für mich nicht nur logisch, dass Götzl, der über den Landkreis hinaus denkt, ein neues Faltblatt im Herbst präsentieren wird. Ja, ihr habt richtig gelesen: Ein Faltblatt, nix Digitales mehr. Götzl goes analog. Ich bin mir sicher, dass ihr nie draufkommt, welches Thema das Faltblatt haben wird. Achtung! Es geht um "Entschleunigungsorte im Landkreis". Ja, da staunt ihr.

Ich weiß jetzt nicht, ob dazu die Stadt Starnberg zählen wird. Bekanntlich geht hier nichts weiter, außer dass der Kirchplatz mit Blumenkübeln und mit einem Maibaum, der keiner ist, verschönert wurde. Dass wieder einmal Helfer an den Ecken dieser Stadt die Autos zählen müssen, halte ich für eine weiterentwickelte Form von Yoga, die sehr wahrscheinlich in dem Faltblatt Erwähnung finden wird. Ein gutes Werbeargument für die Messen dieser Welt. Yoga ist ja beliebt. Eine andere schöne Örtlichkeit und etwas wirklich für Kenner, wäre auch die Gemeinde Tutzing. Wie lange wird über ein Hotel auf dem Seehof-Grundstück diskutiert? Schon sehr lange. Ganz wunderbar. Ihr seht also an diesen kleinen Beispielen, welch ein Potenzial in der Idee der Entschleunigungsorte steckt. Dafür müssen wir den Klaus Götzl wirklich danken. Er hat mit sicherem und genialem Gespür erkannt, dass man mit Forderungen im Landkreis nicht weit kommt. Ganz im Gegenteil: Alles soll bleiben, wie es ist. Seine Idee wird ein Renner, das weiß jetzt schon euer Nepomuk

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