Nepomuk:Das Ehrenamt ist Frauensache

Es wird Zeit, dass im Landkreis andere Zeiten anbrechen

Von EUREM NEPOMUK

Manchmal bin ich richtig sauer, dass ich nur ein Mann bin. Es ist nämlich keineswegs so, dass wir immer im Vorteil sind. Das behaupten nur die Frauen. Gut, wir Männer verdienen für dieselbe Arbeit vielleicht etwas mehr als sie. Aber dafür tragen wir von Geburt an auch schwer an der Verantwortung. Und wir können uns unrasiert in der Öffentlichkeit sehen lassen, die Frauen eher nicht. Ich möchte auch gar nicht davon reden, dass wir Papst werden und weltklasse kickern können, während Frauen meist angeborene Kicker-Legastheniker sind. Vom rückwärts Einparken will ich hier gar nicht erst anfangen. Wie würde mein Spezl Altlandrat Heinrich Frey jetzt sagten: "Das ist eben die gottgewollte Ordnung." Recht hat er.

Dafür läuft Frauen im Herbst nur ein wenig die Nase, während wir alljährlich vom schlimmsten "Männerschnupfen" aller Zeiten gebeutelt werden. Und sie haben gefühlte hunderttausend Handtaschen, und wir nicht mal eine. Trotzdem werden sie von uns auf Händen getragen. Natürlich nicht das ganze Jahr über, sondern nur, wenn wir gerade mal dran denken. Und das tun vor allem die Finnen, hab' ich mir sagen lassen. In Sonkajärvi gibt es in dieser Disziplin sogar Weltmeisterschaften.

Um was es mir aber heute geht, sind die wirklich entscheidenden Dinge. Gerade da haben wir Buben das Nachsehen. So ist mir jetzt zu Ohren gekommen, dass in diesem Jahr von den Gemeinden im Landkreis nur Frauen für die Ehrenamts-Auszeichnungen des Ministerpräsidenten vorgeschlagen wurden, kein einziger Mann. Sauerei. Dabei gibt es sogar eine Quote von 50 Prozent, festgelegt von der Regierung. Der Proporz, hab' ich gehört, war früher als Frauenquote eingeführt worden, heut' ist er unsere einzige männliche Chance. Gut, dass Landrat Karl Roth die Bürgermeister jetzt schriftlich schimpft. Sie müssen Männer suchen! Ist längst überfällig, klagt Euer Nepomuk

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