Nachruf:Angelika Hamaus gestorben

Angelika Hamaus

Angelika Hamaus hat viele Jahre als SZ-Redakteurin aus Starnberg berichtet. Doch die Weltenbummlerin zog es immer wieder in die Ferne, 40 Länder hat sie bereist.

(Foto: Privat/oh)

Von Manuela Warkocz

Angelika Hamaus, langjährige Redakteurin der Starnberger SZ, ist am Sonntag im Alter von 66 Jahren gestorben. Sie war 15 Jahre bei der SZ in Starnberg tätig, von 2001 bis zu ihrem Ausscheiden 2010 als Redakteurin. Die Starnberger Journalistin verantwortete die Berichterstattung aus der Kreisstadt mit, in der sie bestens vernetzt war. Das trug ihr unter Kollegen den Titel "Miss Starnberg" ein. Vielleicht lag es auch daran, dass sie als Mittzwanzigerin mal von einer Münchner Boulevardzeitung zur Wiesnkönigin erkoren und dem damaligen Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel eine Wiesnsaison lang zur Seite gestellt wurde. Ein Erlebnis, an das sie sich gern erinnerte.

Zum Lokaljournalismus kam sie erst mit 45 Jahren. Zuvor hatte Hamaus ein Volontariat beim Fernsehpressedienst tele-schau absolviert und 20 Jahre bei der Programmzeitung Bild und Funk des Burda-Verlags gearbeitet sowie bei Express-TV für Pro 7. Für die SZ gestaltete sie täglich die Starnberg-Seite. Aufmerksam und kritisch hat sie die Stadtratspolitik begleitet, die unter den Bürgermeistern Heribert Thallmair und Ferdinand Pfaffinger nicht ganz so aufreibend lief wie heute. Wenn die Tagesordnung im Bauausschuss aber mal wieder gar kein Ende nehmen wollte vor lauter Bebauungsplänen, dann stöhnte sie am nächsten Morgen schon mal über das "Sitzfleisch", das ihr da in der Schlossberghalle abverlangt werde.

Wichtig war ihr, Themen ins Blatt zu heben, die deutlich machen: Es gibt auch im reichen Starnberg Menschen, denen es nicht so gut geht. Sie selbst war freigiebig, eine Frau mit großem Herz für Schwache und Kämpfergeist bei Ungerechtigkeiten. Die Partnerschaft Starnbergs mit dem französischen Dinard lag ihr am Herzen. Sie fuhr nicht nur bei Delegationsreisen mit, sondern beherbergte auch gern ausländische Gäste im Haus der Familie. Auch SZ-Praktikanten fanden beim "Hamäusl" Unterschlupf, im Reihenhaus mussten Mann, Sohn und Tochter eben ein wenig zusammenrücken. Reisen und Menschen kennenzulernen war ihre Leidenschaft. An die 40 Länder hat sie bereist. Zurück in der Redaktion hießt es auf Nachfrage, wie's war, meistens nur: "Schööön". Vor allem Asien liebte sie, schwärmte von Essen und Klima, besonders, wenn sie dort dem deutschen Winter entfliehen konnte.

Die vergangenen Jahre lebte sie mit ihrem Lebensgefährten in Feldafing. Mit ihm konnte die Weltenbummlerin noch eine mehrmonatige Weltreise verwirklichen, bevor sie von ihrer unheilbaren Krankheit erfuhr. Auf ihre letzte Reise hat sie sich seit einem Jahr mit dem ihr eigenen Pragmatismus und bewundernswerter Gelassenheit vorbereitet. Neugierig, wie es sich für eine gute Journalistin gehört, blieb sie bis zuletzt. Sie sei, so sagte sie, "gespannt auf die Sterne".

Die Trauerfeier für Angelika Hamaus ist diesen Freitag, 22. Juni, um 15.30 Uhr in der evangelischen Kirche Tutzing.

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