Münchner Oktoberfest:Mit Otterfellhaube und Stopselhut

Fünf Trachten- und Musikgruppen aus dem Fünfseenland sind am Sonntag beim Wiesnzug mit von der Partie.

Alexander Haneke

Münchner Oktoberfest: '0.9.09, München, Oktoberfest, Trachten und Schützenumzug am Odeonsplkatz, Heimat und Volkstrachtenverein Starnberg

'0.9.09, München, Oktoberfest, Trachten und Schützenumzug am Odeonsplkatz, Heimat und Volkstrachtenverein Starnberg

(Foto: FRS)

"Mit 25 Trommlern durch die Gassen von München zu ziehen, dass ist schon intensiv," weiß Martin Engesser von der Blaskapelle Pöcking. Zum 50. Mal ist die Kapelle beim Trachten- und Schützenzug am ersten Wiesn-Sonntag dabei. "Mit unserer Fischertracht sind wir da etwas Besonderes": Dunkelgrüne Jacken und der charakteristische hohe Stopselhut, den Herzog Max einst nach Possenhofen brachte. Die Musiker aus Pöcking haben einen zentralen Platz im Festzug - sie laufen etwa in der Mitte.

Schon seit 1835 gibt es den Trachten- und Schützenzug zu Beginn des Oktoberfests. Anlass war damals die Silberhochzeit von König Ludwig I. und Therese von Bayern. Seit 1948 gehört Umzug zum festen Programm. Rund 9000 Trachtler ziehen vom Max-II-Denkmal durch die Innenstadt bis zum Esperantoplatz an der Wiesn, vorbei an Tausenden Zuschauern in den Straßen und auf 14 Tribünen. Unter den Trachtengruppen auch immer mehr Gäste aus Österreich, der Schweiz, Italien, Polen, Tschechien, Kroatien, und sogar Griechenland und der Türkei.

Die Starnberger waren schon beim ersten Mal im Jahr 1835 dabei. Damals entsendeten alle Landgerichte Bayers eine Trachtengruppe. Der 1907 gegründete Heimat und Volkstrachtenverein Starnberg führt diese Tradition fort - auch hier werden die Fischertrachten vom Westufer des Starnberger Sees getragen: Die Frauen mit hohen Otterfellhauben, die einst an die Hochsteckfrisuren bei Hofe erinnern sollten, dazu bunte Jacken und Schürzen. Die Männer im "Bratenrock" mit breitkrempigem Hut. Mit der Stadtkapelle Starnberg laufen sie an prominenter Stelle hinter der Festkutsche des Münchener Oberbürgermeisters in Zug 9. In Zug 14 folgt der Bernrieder Heimat- und Trachtenverein. Natürlich sind auch seine Mitglieder in Fischertracht und heuer begleitet von einem Propst und sechs Patres, die ein Modell der Kirche St. Martin auf einem Wagen dabei haben.

Endlich einmal wieder mit von der Partie ist der Trachtenverein D'Donarbichler aus Wörthsee. Schriftführerin Elisabeth Gabler freut sich riesig: "Sechs Mal hatten wir uns erfolglos beworben. Bei der ganzen Konkurrenz aus dem Ausland hat man als Einheimischer fast keine Chance mehr." Dieses Jahr können die Wörthseer nun wieder ihre ans Dachauerische angelehnte Volkstracht präsentieren, die sich an den Farben des Wörthsees orientiert: grün, blau und silber. Ihre Aufstellung ist traditionell: Zuerst die Fahne, dahinter die Kinder im Leiderwagen, dann Mädels, Paare und schließlich die unverheirateten Männer.

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