Müllentsorgung:Konkurrenz für Remondis

Abfallwirtschaftsverband schließt Vertrag mit Entsorgungsfirma

Erstmals wird der Remondis-Konzern seine Umladestation in Weßling für andere Müllentsorger-Firmen freigeben und somit mehr Wettbewerb zulassen. Der Geschäftsleiter des Abfallwirtschaftsverbandes Starnberg (Awista), Peter Wiedemann, bestätigte jetzt auf Anfrage der SZ die neue Vereinbarung. Ein entsprechender Vertrag, der bis zum 30. September 2023 gelte, sei unterschrieben worden. Der bisherige Kontrakt wäre Mitte nächsten Jahres ausgelaufen. Die Verhandlungen zwischen dem Müll-Riesen Remondis und Awista waren offenbar schwierig gewesen. Nun aber könnten sich künftig auch andere Firmen über Ausschreibungen bewerben. Das bedeutet, dass nicht mehr nur Müllmänner von Remondis die Abfalltonnen im Fünfseenland leeren. Inwieweit sich die neue Konkurrenz auf Preise und Gebühren in der Branche auswirken, wird sich noch zeigen.

Auch das Bundeskartellamt hat die Müllbranche im Fokus, weil offenkundig wenige große Entsorger inzwischen den Markt beherrschen und damit den Wettbewerb stark bremsen. Die Behörde will prüfen, ob in der Abfallbranche die Preis zu hoch sind und auf welche Weise sich in den Regionen bereits Monopole gebildet haben. Die Wettbewerbshüter aus Bonn wollten seit Längerem schon eine "Sektoruntersuchung" starten, um den Markt zu durchleuchten. Hierbei sollen Entsorgungsfirmen, Verbände und Kommunen zunächst mit Fragebögen angeschrieben werden, wie ein Kartellamtssprecher berichtete.

Allerdings hat Awista-Chef Wiedemann einen derartigen Fragebogen aus Bonn noch nicht erhalten. Er begrüßt die geplante "Sektoruntersuchung" und hofft nun aber auch, dass mit dem neuen Remondis-Vertrag der Wettbewerb besser in Gang kommt.

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