Mordfall Krailling:Weitere Spur belastet den Onkel

Die Blutspur am Tatort ist nicht das einzige belastende Beweismittel im Mordfall Krailling: Am Körper mindestens einer der Mädchen hat die Polizei Hautpartikel des mutmaßlichen Täters gefunden. Die Untersuchungen der Soko "Margarete" umfassen inzwischen bereits 1000 Seiten.

C. Deussing und B. Kastner

Im Falle der beiden in Krailling ermordeten Mädchen belasten offenbar nicht nur Blutspuren am Tatort den Onkel der beiden Kinder. Nach SZ-Informationen hat die Polizei am Körper mindestens eines der Mädchen auch Hautpartikel des mutmaßlichen Täters gefunden. Auch diese wertet die Soko "Margarete" als "tatrelevant".

Mutmaßliche Mörder von Krailling bestreitet Tatvorwurf

Ein Meer aus Blumen, Kerzen und Teddybären liegt vor dem Haus in Krailling, in dem die Kinder ermordet wurden.

(Foto: dpa)

Derweil sind die Untersuchungen des Tatorts an der Margaretenstraße in der Gemeinde Krailling auch zwei Wochen nach dem brutalen Mord noch immer nicht abgeschlossen. Die Kripo sucht dort weiter nach kleinsten Spuren. Dies gilt offenbar auch für das Haus des mutmaßlichen Mörders in Peißenberg. Dieser bestreitet die Tat und erklärt die Blutspuren mit Nasenbluten, das er bei einem früheren Besuch in der Wohnung bekommen habe.

Zur "konkreten Spurenlage" könne er noch keine Angaben machen, sagte am Freitag Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich der SZ. Denn erst müssten die Spuren noch ausgewertet und abgeglichen werden. Auch zum möglichen Motiv des Tatverdächtigen Thomas S. wollte sich die Staatsanwaltschaft nicht äußern.

Unterdessen studiert Pflichtverteidiger Karl Peter Lachniet die knapp 1000 Seiten Ermittlungsakten. Erst wenn das komplette Gutachten und das Ermittlungsergebnis vorlägen, werde er die "weiteren Weichen stellen", sagte der Anwalt und monierte, dass derzeit "zu viele Spekulationen" in diesem Fall kursierten.

Die beiden acht und elf Jahre alten Schwestern waren in der Nacht zum 24.März von ihrer Mutter und deren Lebensgefährten tot in ihren Betten gefunden worden. Eine Woche danach, am Freitag vergangener Woche, wurde der Schwager der Mutter unter dringendem Tatverdacht verhaftet.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: