Mitten in Starnberg:Verblichenes Wahrzeichen

Starnberg,  See mit Stele

Die Schülerinnen (v.li.) Maja, Orea, Paula und Jana stört es nicht, dass die Stele im See reparaturbedürftig ist.

(Foto: Treybal)

Die Stele im Starnberg See ist wirklich keine Zierde mehr. Aber die Künstlerin will, dass sie stehen bleibt

Von Sabine Bader

Sie ist beileibe keine Zierde mehr, die Stele am Starnberger Seespitz. Nicht nur, dass sie nachts nicht mehr leuchtet, weil die Solaranlage kaputt gegangen ist. Auch die Farben auf den Plexiglasscheiben sind längst verblichen. Für die Berger Künstlerin ist die Sache klar: Sie sieht die Stadt in der Verantwortung. Diese habe das Kunstwerk in mehrerlei Hinsicht unsachgemäß behandelt, was auch aus urheberrechtlicher Sicht zu beanstanden sei, sagt die in Berg lebende Künstlerin.

2005 hatte die Kommune das Exponat zur Bundesgartenschau (Buga) angekauft und als neues Wahrzeichen Starnbergs gefeiert. "Die vierseitige, sechs Meter hohe, bemalte Stele wächst aus dem Starnberger See empor und begrüßt die Bewohner Starnbergs", hieß es seinerzeit freudig in der Buga-Broschüre der Stadt. Momentan grüßt sie allerdings sehr verhalten. Und wenn es nach der Stadt geht, soll die Stele bald gar nicht mehr grüßen. Seit 2010 ist die Baugenehmigung abgelaufen und seit diesem Jahr auch die Aufstellungserlaubnis der Schlösser- und Seenverwaltung - sie war zeitlich auf zehn Jahre befristet. Damit ist das Kunstwerk rein rechtlich ein Schwarzbau.

Deshalb gab es seit Jahren Briefwechsel hin und her. "Leider hatte ich Sie vergeblich in meinem Schreiben um ein Gespräch gebeten", schreibt Jüterbock noch Anfang dieses Monats an Starnbergs Bürgermeisterin Eva John. Und beschließt ihren Brief deutlich frostiger als die vorangegangenen mit den Worten: "Bitte teilen Sie mir mit, was Sie zu tun gedenken."

Und weil Jüterbock offenbar selbst nicht mehr so recht daran glaubt, dass von Seiten der Stadt Hilfe zu erwarten ist, hat sie nun auch Brandbriefe an all diejenigen verfasst, von denen Sie sich offensichtlich mehr Zuspruch erhofft: Landrat Karl Roth, Finanzminister Markus Söder, Kultusminister Ludwig Spaenle und den ehemaligen Vizechef der CSU, Peter Gauweiler, der in Berg lebt.

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