Mitten in Tutzing:So schnell kann's gehen

In Tutzing hat man es in vielen Dingen eiliger als anderswo

Von Manuela Warkocz

Die Tutzinger sind ja in etlichen Dingen ganz schön flink. In der Hauptstraße tut sich vor dem Bäcker eine enge Parklücke auf. Schwupp! Schon klemmt sich ein nicht gerade zierlicher Geländewagen schräg rein, sodass das slalomartige Ausweichen eine wahre Freude ist. In Häring's Wirtschaft bekommt man ganz schnell einen Latte Macchiato. Der ist ungefähr halb so groß wie anderswo, aber dafür etwa doppelt so teuer. Und im Rathaus, da sind die Leute wirklich auf Zack. Alexandra Volz-Böhm, gute Fee des Bürgermeisters, ruft einen prompt an, auch wenn man gar keine Nachricht hinterlassen hat. Ein ausgesprochen schneller, freundlicher Service. Auch zum Christkind scheint man hier einen besonders guten Draht zu haben. Seit Dienstag überrascht das sonst so kühle, nüchterne Rathausfoyer seine Besucher mit einer schönen Bescherung. Das 70er-Jahre-Ambiente verbirgt sich gnädig hinter viel Tannengrün. Vor dem Sitzungssaal thront ein üppig dekorierter und illuminierter Christbaum. Ein alter Schlitten, überhäuft mit hübsch verpackter Geschenken, macht neugierig. Es duftet nach Weihnachten. Ja, ist denn schon gleich Heiligabend? Ein Blick nach oben gibt Gewissheit. Von der Decke hängt ein mächtiger Adventskranz. Und auf dem flackern Kerzen. Ja, alle vier sind schon an! Geballte Ladung. Da dürfte auch Bürgermeister Rudolf Krug zusammenzucken, wenn er nächste Woche aus der Karibik zurückkehrt in seine Amtsstube. Ja, in Tutzing laufen die Uhren eben ein bisschen schneller.

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