Mitten in Weßling:Leinenzwang für Hundebesitzer

Der Sicherheitsdienst soll laute Feiern am See unterbinden, die aber kaum noch nicht stattfinden. Deshalb notiert er Verstöße der Hundebesitzer

Von Wolfgang Prochaska

Nun herrscht endlich wieder Ruhe in Weßling. In der vergangenen Woche wollte Bürgermeister Michael Muther das Thema "Randale am Weßlinger See" gar nicht mehr diskutieren und der Gemeinderat hat es von der Tagesordnung genommen. Er bewies guten Instinkt. Denn danach hat sich das Wetter verschlechtert, das erste Juli-Wochenende war verregnet und die Anwohner am See konnten durchatmen. Wahrscheinlich gehören sie zu den Menschen, denen ein verregneter Sommer keinen Schrecken mehr einjagen kann. Das haben sie gemein mit den Bewohnern des Gärtnerplatzes in München. Dort ist nicht nur an schönen Wochenenden Halligalli bis zum Morgengrauen, sondern auch an Werktagen - was daran liegt, dass der Gärtnerplatz in vielen Reiseführern als "Hotspot zum Chillen" geführt wird. Dieser Platz in der Landeshauptstadt ist übrigens so hübsch wie der Weßlinger See und so pittoresk, dass man sich an dem Ensemble aus Theater und Wohnhäusern nicht sattsehen kann.

Ähnliches gilt auch für den Besucher des Weßlinger Sees. Während in München aber Mediatoren in der Nacht eingesetzt werden, um die Feierei der internationalen und heimischen Jugend in normale Bahnen zu lenken, gibt es in Weßling nur einen Ordnungsdienst, der am Samstag und am Sonntag nach dem Rechten sieht. Seine Juni-Bilanz hat die Rathaus-Verwaltung so beschrieben: "In den ersten drei Wochenenden konnte der Sicherheitsdienst keine gravierenden Verstöße feststellen." Neben lauter Musik waren die interessantesten Verstöße, dass Hundebesitzer ihre Vierbeiner frei am Seeufer laufen ließen. Ja, es wird offenbar eng für Hundebesitzer.

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