Mitten in Starnberg:Wie soll die Wiese denn nun heißen?

Für ein Areal am Seeufer gibt es mittlerweile zig verschiedene Namen - nun sollen die Bürger entscheiden

Kolumne von Peter Haacke

Früher war alles einfacher: Da lag die Starnberger "Schiffswiese" der Bayerischen Seenschifffahrt am Seeufer beim Nepomuk-Spielplatz. Dann kam Bürgermeisterin Eva John jedoch auf die Idee, die Schiffswiese in "Bürgerpark" umzubenennen. Das wiederum gefiel CSU-Stadtrat Gerd Weger nicht: Er beantragte, den "Bürgerpark" in "Himbsel-Park" umzutaufen, und bekam dafür im Stadtrat eine knappe Mehrheit. In der Bürgerversammlung im November monierte aber eine Bürgerin den neuen Namen und verlangte wieder die Bezeichnung "Bürgerpark". Folgerichtig befasste sich nun der Stadtrat erneut mit der strittigen Angelegenheit.

Das Problem: "Bürgerpark" ist überaus beliebig; viele deutsche Städte mit Rang und Namen haben so was. Und der gute alte Himbsel? Seine Rolle als Erbauer der Bahnlinie von München nach Starnberg gilt als zwiespältig. Zwar ermöglichte er Starnbergs Entwicklung vom Dorf zur Stadt. Allerdings hat er Starnberg mit seiner Bahn auch den ganzen Schlamassel mit der Abtrennung der Stadt vom See eingebrockt. Was tun?

Rettung aus dem Dilemma mit der Namensgebung verheißt womöglich ein wahrhaft bürgernaher Vorschlag der Bürgerliste: Nicht Stadtrat, Bürgermeisterin oder eine Werbeagentur, sondern das Volk selbst möge entscheiden, wie der Grünstreifen künftig heißen soll. Stadträtin Angelika Wahmke schwebt dazu ein Aufruf in den Starnberger Tageszeitungen vor, die besten Ideen kommen in die engere Wahl - ein Vorschlag, den die SZ nur allzu gern aufgreift. Kreative schreiben eine E-Mail an die Adresse lkr-starnberg@sueddeutsche.de, die dann ans Rathaus weitergeleitet wird.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: