Mitten in Starnberg:Stau-Schau am Tutzinger Hof

Viele Handwerker haben viele Zuschauer, wenn sie ihre Arbeit tun

Von Otto Fritscher

Dass der Tutzinger-Hof-Platz in Starnberg ein guter Ort ist, um sich von der fortschreitenden Motorisierung im Landkreis zu überzeugen, ist ja mittlerweile bekannt. Von der Terrasse des "Tutzinger Hofs" aus hat man normalerweise einen schönen Überblick über den Stau: ein ewig gleiches, aber sich doch fortwährend veränderndes Bild. Mal mehr Autos, mal mehr Lastwagen, und so fort. Doch zurzeit geht das noch nicht. Es ist einfach zu kalt, der Biergarten hat deshalb geschlossen.

Dennoch lohnt sich ein kleiner Ausflug, denn nicht die Hauptstraße, sondern der Platz selbst hat sich zu Starnbergs neuester Stau-Schaustelle entwickelt. Auf dem gepflasterten Platz mit der engen Fahrrinne geht es derzeit besonders eng zu, weil die Bauarbeiten an dem Haus, in dem einst das "Mellows" war und ganz früher mal das Café Kufer, sich dem Ende zuneigen. Mitte nächster Woche eröffnet dort Starnbergs neueste gastronomische Errungenschaft, das Bürger-Restaurant "Hans im Glück".

Und wie immer, wenn es kurz vor knapp ist auf einer Baustelle, drängen sich die Handwerker vieler Gewerke, um im Endspurt doch noch alles fertig zu kriegen. Und sie kommen alle mit schönen großen Lieferwagen, von weit her, wie die Nummernschilder verraten. Sie dürfen dort parken, wo bald wieder Tische und Bänke zum Verweilen einladen werden. Und weil es so viele sind, halten manche einfach auf der schmalen Straße, die sich um den Tutzinger Hof windet und dann zum Rathaus führt.

Das Ergebnis: Chaos pur. Drei Autos, die von der Hauptstraße einbiegen, und vier, die zeitgleich raus wollen - so blockiert man sich gegenseitig. Doch nachgeben und zurücksetzen will keiner. So steigen die Autofahrer aus, unterhalten sich zuerst, beschimpfen sich dann. Ein Schauspiel der besonderen Art. Inzwischen wächst der Stau auf die Hauptstraße. Da hilft wohl nur eins: Radfahren.

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