Mitten in Starnberg:Lust auf Sommer

Die Münchner haben ihr geliebtes "Tambosi" verloren. Sollen sie doch nach Starnberg kommen, hier gibt es genügend Alternativen

Von otto fritscher

Ach, die armen Münchner! Ist ihnen doch glatt das Tambosi abhanden gekommen, und nun wissen sie nicht mehr, wo sie den Sommer mit Hugos, Spritz und Anbandeln verbringen sollen. Wie gut, dass der Starnberger See - von München-Fürstenried aus gesehen - gleich hinter den vier Windrädern liegt, und dass es hier diverse Plätze gibt, die Belustigung, sommerliches Vergnügen und all das bieten, was es sonst am Odeonsplatz gibt. Nur die Ferrari-Dichte ist möglicherweise etwas kleiner, dafür gibt es deutlich mehr Teslas zu sehen.

Hier ein kleiner Vorschlag für alle Münchner, oder auch Touristen und Ausflügler, die Starnberg noch nicht so gut kennen. Der Streifzug beginnt natürlich da, wo Starnberg am hässlichsten ist, und es nur schöner werden kann: am Tutzinger-Hof-Platz. Klar, es geht Richtung See, dafür kommt man ja nach Starnberg, und schon wartet in der Wittelsbacher Straße die erste Attraktion: Nein, nicht die Tourismusinfo oder das kubische Bankgebäude, es ist der Pavillon, vor dem sich an schönen Sonnentagen schon jetzt lange Schlangen bilden: Gelatok heißt die Eisdiele, und Franco Martini weiß, was die Starnberger, und natürlich auch die Münchner mögen: natürliches Eis, italienische Lässigkeit, und ein paar Heizstrahler, wenn es doch noch nicht so warm ist.

Wer sich hier noch nicht zu einem Eis durchringen kann, braucht nur ein paar Hundert Meter weiter Richtung See zu gehen. Am Kirchplatz haben die Macher der Starnberger Eiswerkstatt vor kurzem eröffnet, Tische und Bänke beleben den sonst öden Kirchplatz. Wer lieber am See chillt, bitte sehr. Über das Undosa samt Ablegern, das jetzt ja H'ugo's heißt, braucht man nicht viele Worte zu verlieren. Jeder Münchner kennt es, viele Starnberger meiden dieses Klein-St.-Tropez. Doch die Lage, sie ist spitze.

Mithalten kann da nur noch das Café am Seespitz, am anderen Ende der Promenade gelegen. Hier versammelt sich das etwas gesetztere Ausflugsvolk. Noch herrscht nicht der ganz große Sommerrummel, auch an schönen Frühlingstagen noch nicht. Wer noch mehr Ruhe sucht, bitte sehr. Ein paar Schritte weiter in Richtung Hafen, wartet der Bürgerpark auf. Noch unbekannt, noch ohne Kiosk, aber herrlich ruhig, mit einer Aussicht auf Berge und See, die kaum zu toppen ist. Was brauchen wir ein Tambosi?

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