Mitten in Starnberg:Das Fünfseenland blüht auf

Cabrios und Motorräder sind wieder unterwegs. Der Frühling naht

Von Otto Fritscher

Was ist der Klang des Frühjahrs? Nur hoffnungslose Nostalgiker werden jetzt sagen: Na klar, das Vogelgezwitscher. Doch wer sich in diesen vorfrühlingshaft warmen und dann doch wieder spätwinterlich kalten Ostertagen trotz Frühjahrsmüdigkeit oder Erkältung zu einem Spaziergang aufgerafft hat, der wird zu einem anderen Ergebnis kommen. Es ist das Knattern der Motorräder, die offensichtlich von ihren Besitzern aus dem Winterschlaf geholt worden sind, und die nun kohortenweise durchs Würmtal, nach Andechs oder rund um die Seen brausen. Und als zweites untrügliches Anzeichen, dass der Frühling naht, dienen die Kolonnen der Cabrios, deren Fahrer bemützt und behandschuht vor den Eisdielen halten. Nein, das ist jetzt kein Genöle über die Münchner, die die Starnberger fast ein halbes Jahr lang in Ruhe gelassen haben, bis sie nun wieder in Scharen in ihr Lieblingsausflugsrevier einfallen. Es ist gut, dass das Fünfseenland wieder aufwacht, und sich seiner Schönheit bewusst wird. Dies sollten auch die Menschen, die hier leben, tun. Ob es wieder ein Jahrhundertsommer werden wird wie der vergangene, das weiß auch der Wetterprophet Josef Jägerhuber nicht, der am Ostermontag seinen Neunzigsten feierte. Aber sicher ist, dass jenseits der vielen Aufgaben, die derzeit warten, der Landkreis im Frühjahr noch lebenswerter wird.

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