Mitten in Seeshaupt:Rasenroboter auf Reisen

Das Mähen übernehmen Maschinen. Was ist, wenn sie plötzlich weg sind?

Von Konstantin Kaip

Die Technik hat das Leben so viel leichter gemacht. Früher musste man den Rasen noch mit einem Rollmäher von Hand oder einem schweren Ungetüm mit Benzinmotor mähen. Der moderne Grundstücksbesitzer aber braucht sich mit solch schweißtreibenden Pflichten nicht mehr abzumühen. Heute gibt es schließlich kleine Roboter, die das ganz alleine erledigen. Man schaltet sie an, und sie drehen tagelang selbständig ihre Runden, bis ihre Messer jeden Halm auf die gewünschte Länge gekürzt haben und der Garten einem Golfplatz gleicht. Dabei sind die elektronischen Helfer auch noch deutlich leiser als ihre Vorgänger, die die Nachbarn entweder mit Motorenlärm oder lautem Fluchen (des Mähenden) gestört haben.

Diesem Umstand ist es wohl auch zu verdanken, dass ein Seeshaupter so lange brauchte, bis er seinen treuen Mähroboter in seinem Garten an der St.-Heinrich-Straße vermisste. Am Freitagmorgen hatte er ihn noch gesehen, am Montagabend war er spurlos verschwunden. Die Penzberger Polizei meldet nun, dass das 600 Euro teure Gerät gestohlen wurde und sucht nach Zeugen. Der Dieb könne mit dem Roboter ohnehin nichts anfangen, heißt es in der Mitteilung. Denn man könne ihn zwar problemlos abtransportieren, er funktioniere aber nur mit Eingabe eines persönlichen Codes.

Vielleicht ist der fleißige Roboter aber auch nur aufgebrochen, andere fremde Wiesen zu mähen in einem Garten, weit, weit entfernt. Und vielleicht kommt er ja eines Tages von seinen Abenteuern zurück nach Seeshaupt, wo ihn sein Besitzer mähend vorfindet, als sei nichts geschehen. Vermutlich aber hat die Polizei Recht. Die Technik ist zwar weit, aber für reisende Rasenroboter wohl noch nicht weit genug.

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