Mitten in Outlook:Käse im Papierkorb

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Im E-Mail-Postfach der Starnberger SZ landet so allerhand Post - darunter auch ein rechter Käse

Von Erich C. Setzwein

Der Wettbewerb ist ein Baustein der Premiumstrategie für bayerische Lebensmittel." Es sind Sätze wie dieser, der am Sonntagmorgen um 8.35 Uhr das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten elektronisch blitzartig verlässt, um nur Millisekunden später im E-Maileingang der Starnberger SZ einzuschlagen. Ein Satz, der das Leben desjenigen verändern kann, der an diesem landesweiten Wettbewerb teilnimmt. Gesucht werden nämlich "Bayerns Käse-Schätze". Also sind alle, die Käse aus Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch herstellen, zur Teilnahme aufgerufen. Und für die Lokalpresse liefert das vielleicht schon wieder eine Geschichte.

Nur wenige Minuten zuvor hat Melanie Huml, die zum zweiten Mal bayerische Gesundheitsministerin sein darf, die "Herzwerker-Kampagne" gestartet. Die Frau Doktor von der CSU möchte nämlich junge Männer für die Pflegeberufe gewinnen, die, wie sie schreibt, "anpacken können, praktisch denken und sich gut in andere Menschen einfühlen können". Das gab es schon einmal, da waren es die Zivildienstleistenden, die in anderthalb Jahren Dienstzeit zum Beispiel rund um die Uhr einen Behinderten pflegten oder im Altenheim den Alten die Windeln wechselten. Bis ein falscher Doktor von der CSU kam und die Wehrpflicht samt Zivildienst abschaffte. Anders als die von den Ministerien automatisch versendeten Pressemitteilungen, berichten die Polizeibeamten der Inspektionen Starnberg, Planegg, Diessen und Weilheim zu jeder Tages- und Nachtzeit von ihren Einsätzen. Diese E-Mail-Post ist für die Zeitung wichtig und findet sich als Meldungen auch in dieser Montagausgabe.

Dass sich in den Posteingang auch viele Verschwörungstheoretiker drängen, Massenmailschreiber und Spinner, die der Spamfilter nicht erwischt, kennt jeder, der per E-Mail kommuniziert. Gerade noch geschafft hat es "Dagmar", die mit dem Stern ★ im Betreff, die aber auf Befehl der Outlook-Wächter ("Ihr Postfach ist voll. Löschen Sie alle nicht benötigten Elemente.") ebenso in den Papierkorb wandert wie der bayerische Käse.

© SZ vom 23.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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