Mitten in Berg:Rosa ist das neue Schwarz

Die Gemeinde will die Hundehalter an die Leine nehmen

Von Sabine Bader

Rosa oder schwarz - das macht den entscheidenden Unterschied. Hoffen zu mindest die Berger Gemeinderäte. Allerdings geht es hier nicht etwa um eine Geschmacksfrage, die Farbe einer Jeans oder eines Pullis, sondern um Hundekotbeutel. Die Plastiktüten sollen Hundebesitzer nutzen, um die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner wegzuräumen. Sicher eine sinnvolle Sache, zumal Hundekot bei Rindern gefährliche Krankheiten auslösen kann wie den Hundebandwurm, Salmonellen und andere Parasiten. Bei Mutterkühen kann es sogar zu Totgeburten kommen.

Nur ist es allzu oft so, dass Herrchen und Frauchen den Hundekot zwar brav einsammeln, die Beutel aber nicht etwa mit nach Hause nehmen, um diese dann in die Restmülltonne zu werfen, sondern sie einfach unter Bäumen, an Wegrändern und auf Wiesen liegen lassen. Jetzt weiß eigentlich jeder, dass Plastik die Umwelt belastet und sehr lange Zeit nicht verrottet. Und wer will schon, dass Außerirdische möglicherweise noch in 1000 Jahren Hundekot in Beuteln finden. Bauern mit ihren Mähmaschinen indes sehen die schwarzen Tüten oft nur sehr schlecht oder gar nicht, so dass beides im Futter landet - Kot und Tüte.

Farbe muss also her, finden die Berger Gemeinderäte. Die Kommune hat daher rosafarbene Beutel angeschafft. Was allerdings nicht heißen soll, dass Hundehalter diese noch bedenkenloser in die Wiesen werfen sollten, frei nach dem Motto: Jetzt kann der Bauer sie ja sehen.

Bergs Bürgermeister Rupert Monn hegt zwar berechtigte Zweifel, dass die Farbe Einfluss auf das oft leichtfertige Verhalten der Hundehalter haben wird. Dennoch appelliert er noch einmal dringend an Hundebesitzer, die rosa Behältnisse wieder mit nach Hause zu nehmen und in der Restmülltonne zu entsorgen.

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