Mitten im Supermarkt:Origami für Gipfelstürmer

In Sushi-Verpackungen gibt es jetzt auch Stäbchen der besonderen Art

Kolumne von Nicole Graner

Wer sich an langen Trekking-Touren erfreut und vor einem Marsch durch Berg und Tal seinen Rucksack packt, der weiß: Jedes Gramm zählt. Das beginnt schon mal mit guten Teleskop-Wanderstöcken und bei der Wahl des Schlafsackes. Ultra-leicht muss er sein. Ja, und dann erst das Zelt. Am besten ein Federgewicht ohne viel Gestänge, aber doch wind- und wasserfest. Da gibt es Teile, die tatsächlich nur ein Kilo wiegen, sozusagen als Zelt-Serviette gefaltet werden. Abspannpunkte, Ösen, Gestänge - alles so optimiert, dass es nichts wiegt und schnell aufzubauen ist. Solche Zelte haben mit Recht oft das norwegische Wort "Fjell" im Namen. Klar, da oben ist auch alles möglich: Wind, viel Regen und manchmal im Sommer sogar ein Temperatursturz auf null Grad. Alles kein Problem! Mit Servietten-Zelt und Schlafsack à la Sushi-Rolle ist das alles gut zu machen.

Ach, ja, und sehr praktisch: Militärgrüne Faltbecher gibt es auch. Die können wahlweise durch viel zu schöne Titan-Becher ersetzt werden (Achtung: nicht faltbar!) Einrollbare Kissen machen das Nachtlager gemütlich. Und da wären noch kleine Leuchten mit ausfahrbarem Hals für die Lektüre der falt- und wasserabweisenden Karten. Kochen könnte man mit einer einklappbaren Pfanne oder - sehr zu empfehlen - mit einem wirklich nützlichen, ziehharmonikaartig auszuziehenden Kochtopf. Ja, falten ist toll und ausfalten erst! Im Ernst: Es ist wirklich faszinierend, was es alles gibt, um das Gepäck zu minimieren.

Zurück zur Sushi-Rolle: Nun gibt es eine bahnbrechende Neuerung. In den Fertig-Plastik-Platten, die man zum Beispiel in guten Supermärkten kaufen kann, wird in einem kleinen Plastikfisch nicht nur Sojasauce oder Wasabi und frischer Ingwer im "Senftütchen" beigelegt, sondern - Achtung - ausziehbare Teleskop-Stäbchen. Funktioniert prima, wenn man nicht die größten Happen damit isst.

Ob Trekking-Geher sie nutzen, ist aber fraglich. Wer isst schon hoch oben am Gipfel Hoso Maki?

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