Mein Tag:Fliegender Wechsel

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Roman Valo (Foto: Georgine Treybal)

Roman Valo hat den Gasthof Haller übernommen und umgestaltet

Von Blanche Mamer, Buchendorf

Der Gasthof Haller in Buchendorf ist nicht wieder zu erkennen. Aus dem bayerischen Wirtshaus an der Neurieder Straße hat der neue Pächter Roman Valo in nur wenigen Tagen den "Landgasthof Haller" geschaffen. Die Gaststube scheint größer, heller, freundlicher zu sein. Er habe nichts umgebaut, die Möblierung sei geblieben, er habe nur alles Überflüssige weggeräumt, sagt der neue Betreiber, der eine adrette rote Weste zu weißem Hemd und schwarzer Hose trägt. Er hat die Fenster von den Vorhängen und dem bayerischen Nippes befreit, jetzt geben einzelne weiße Orchideen dem Raum ein einladendes Aussehen. Das Restaurant mit den weiß gedeckten Tischen hat er vom Gastraum getrennt.

Es war fast ein fliegender Wechsel: Während die ehemalige Wirtin Michaela Pijahn noch packte, begann Valo schon mit dem Entrümpeln und Umgestalten. Die Buchendorfer haben den neuen Wirt mit offenen Armen empfangen. Seit Mitte April herrscht reger Betrieb. Am vergangenen Wochenende mussten die Gäste sogar warten, bis ein Tisch frei wurde. Für dieses Wochenende - offizielle Eröffnung ist am 1. Mai - sind schon alle Tische reserviert, sagt Valo. Schließlich kennt man ihn im Ort bereits als fähigen Gastgeber. Vier Jahre lang war er erfolgreich als Chef des ein Kilometer entfernten Restaurants im Gartencenter Kiefl. "Ich wollte etwas Eigenes", sagt der 43-Jährige, der vor 22 Jahren aus der Slowakei nach Bayern übersiedelte. Und da bot sich der Gasthof in Buchendorf regelrecht an. "Ich bin in gutem Einvernehmen mit Herrn Kiefl gegangen", sagt er. "Dort war ich angestellt, hier bin ich mein eigener Herr." Die Orchideen, die Blumendekoration auf den Tischen und die Pflanzentröge im Biergarten stammen aus der Gärtnerei. Bevor er zum Buchendorfer Gartencenter kam, war er neun Jahre Chef im Forsthaus Mühlthal.

Zusammen mit seiner Frau Denisa will er das traditionsreiche Gasthaus mit Hotelzimmern und Biergarten als Familienbetrieb etablieren. "Ich weiß, wie das Geschäft läuft", sagt er. Klar, die Küche muss gut sein. So will er nicht nur bayerische Gerichte anbieten, sondern auch leichte Kost, Vegetarisches und Veganes. Freitags gibt es Fischgerichte. Und passend zu jedem Essen den richtigen Wein, vom trockenen Riesling über den Rosé aus der Steiermark zum Roten aus Frankreich, Italien und Spanien. Auf seine Weinkarte ist Valo besonders stolz. Damit der Gast den richtigen Wein auswählen kann, zeigen Symbole auf der Karte, was zueinander passt. Am vergangenen Sonntag habe er mehr Wein verkauft als Bier. "Das erwartet keiner, doch es gehört zu einer guten Küche", betont er. Die sieben Gästezimmer wurden völlig renoviert und großzügig im Kolonialstil eingerichtet, fünf haben ein eigenes Bad. Der Biergarten direkt am Maibaum hat Platz für etwa 60 Gäste, im Sommer ist er bei Radfahrern, Ausflüglern und Einheimischen gleich beliebt. Das Haus ist täglich von elf bis 23 Uhr geöffnet. Weitere Infos gibt es unter www.landgasthof-haller.de; Reservierungen sind unter info@landgasthof-haller.de möglich.

© SZ vom 28.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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