Martin Hebner, AfD:Schuldenberge und Flüchtlinge

Martin Hebner

Martin Hebner steht auf Platz 1 der AfD-Liste und darf mit einem Einzug in den Bundestag rechnen. Foto: Nila Thiel

(Foto: Nila Thiel)

Martin Hebner, AfD: Der Freiberufler aus Dießen kann sich nur noch ärgern, wenn er zusehen muss, welche Finanzpolitik die deutsche Bundesregierung betreibt, welche Schuldenberge da aufgehäuft werden, wie Geld für die Euro-Rettung aufgewendet wird, die in seinen Augen ein Widerspruch in sich ist. "Das ist doch alles absurd", schimpft Martin Hebner, der auf Platz 1 der AfD-Landesliste steht und daher ziemlich sicher mit einem Einzug in den Bundestag rechnen darf. Aktuelle Umfragen sehen seine Partei bei acht Prozent, der Kandidat glaubt sogar an ein zweistelliges Ergebnis.

Der Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler ist Vorsitzender des Starnberger AfD-Kreisverbandes und im bayerischen Landesvorstand für die Programmatik zuständig. Bei der Nominierungsversammlung im März war er überraschend auf den Spitzenplatz gewählt worden. Bis zu der Versammlung war Hebner öffentlich kaum bekannt, innerhalb der Partei aber offenbar gut vernetzt. Er wurde zwar als Buchhalter-Typ wahrgenommen, konnte aber mit einer leidenschaftlichen Rede überzeugen.

Nach eigenen Angaben war er als Abteilungsleiter einer Bank zuständig für die Betreuung von Auslandstöchtern, unter anderem in London, Hongkong und New York. "Wir sind zu hundert Prozent für Weltoffenheit", beteuert er. Doch die derzeitige Asylpolitik hält er ebenfalls für absurd: Bootsflüchtlinge sollten seiner Ansicht nach nicht nach Europa, sondern an die nordafrikanische Küste zurückgebracht werden. "Je mehr wir reinlassen, desto mehr kommen", fürchtet Hebner.

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